Welt-Rheuma-Tag soll Menschen mit Rheuma über Möglichkeiten eines selbstbestimmten Lebens informieren
10.10.2014
Rheuma bedeutet für viele Betroffene ein Leben mit Schmerzen in den Muskeln, Sehnen, Knochen oder Gelenken. Mehr als 100 verschiedene Erkrankungen gehören dazu. In Deutschland leiden die meisten Rheumapatienten an Arthrose, einem chronischen, fortschreitenden Gelenkverschleiß. Anlässlich des bevorstehenden Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober 2014 informiert die Deutsche Rheuma-Liga über Möglichkeiten zu einem selbstbestimmten Leben.
Deutsche Rheuma-Liga gibt Alltagstipps für Rheumapatienten
„Beginnen Sie mit dem aktiven Gelenkschutz, bevor sich Gelenkveränderungen zeigen und Schmerzen spürbar sind. Je früher Sie handeln und sich Rat holen, desto weniger Schaden entsteht auf längere Sicht in den Gelenken“, rät die Rheumatologin Prof. Erika Gromnica-Ihle.
Für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen wie Arthrose, Osteoporose, entzündlichem Rheuma oder Fibromyalgie können bereits alltägliche Tätigkeiten zur Qual werden. Socken anziehen oder eine Flasche öffnen ist dann bereits eine Herausforderung. Die Deutsche Rheuma-Liga gibt in fünf neuen Videos und im Ratgeber „Gelenkschutz im Alltag – gewusst wie!“ nützliche Tipps für Betroffene, um Alltägliches trotz Krankheit gut bewältigen zu können.
Wie der Verband informiert, helfe häufig bereits ein Strumpfanzieher, bei Stiften ein dickerer Griff und bei PC-Arbeiten ein Mauskissen aus Schaumstoff, um das Handgelenk zu stabilisieren.
Ergotherapeuten würden konkrete Anleitungen zum Gelenkschutz geben. Der Patient benötige ein Rezept für die „Anleitung zur motorisch-funktionellen Behandlung“, das der behandelnde Arzt ausstelle. „Die Krankenkassen übernehmen für spezielle Hilfsmittel, wie zum Beispiel die Greifzange nach einer Hüft-OP, die Kosten. Die meisten Gegenstände des täglichen Gebrauchs, wie elektrische Dosenöffner, ergonomische Messer oder Eincreme-Hilfen, fallen jedoch nicht darunter“, informiert die Deutsche Rheuma-Liga in einer Mitteilung.
Neue Kampagne am Welt-Rheuma-Tag
Der Verband empfiehlt gelenkschonende und muskelkräftigende Sportarten, wie Schwingen und Springen auf dem Mini-Trampolin. „Das Mini-Trampolin lässt sich auch zu Hause einsetzen und ist für viele Rheumatiker geeignet“, berichtet Susanne Bitzer, Ergotherapeutin aus Berlin. „Zusammen mit einem Physiotherapeuten können Sie ein individuell abgestimmtes Trainingsprogramm erarbeiten. Das Hüpfen macht Spaß und ganz nebenbei werden alle Muskelgruppen auf sanfte, gelenkschonende Weise stimuliert und gekräftigt.“
Im Rahmen des Welt-Rheuma-Tages plant der Bundesverband eine Presseaktion, um die neue vierjährige Kampagne „Rheuma: Selbstbestimmt leben – Gesellschaft verändern" vorzustellen.
Unter diesem Motto soll in den kommenden Jahren gezeigt werden, „wie Partizipation und Empowerment für rheumakranke Menschen in der organisierten Selbsthilfe Gestalt gewinnt“, teilt die Deutsche Rheuma-Liga mit. Das erste Jahr der Kampagne hat den Schwerpunkt „Rheuma – den Alltag bewältigen“. (ag)
Bild: Uta Herbert / pixelio.de
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