Studie bestätigt: Fahrradhelme können Leben retten
12.10.2014
In Deutschland trägt nur jeder siebte Fahrradfahrer einen Helm. Erneut hat die Wissenschaft nun festgestellt, dass Fahrradhelme das Risiko tödlicher Kopfverletzungen enorm senken. Eine Helmpflicht für Radfahrer in Deutschland gibt es bislang nicht.
Nur jeder Siebte trägt einen Helm
Von den Radfahrern in Deutschland trägt nur jeder siebte einen Helm. Nun hat die Wissenschaft erneut festgestellt, dass Fahrradhelme das Risiko tödlicher Kopfverletzungen enorm senken. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine Studie des Instituts für Rechtsmedizin München. Durch das Ergebnis könnte die Diskussion um eine Helmpflicht in Deutschland neu angefacht werden.
Tod durch Schädel-Hirn-Trauma
Wie es in einer dpa-Meldung heißt, hatten die Experten im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) 543 Fahrradunfälle in München und Münster analysiert und die „Getötetendatenbank“ der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgewertet. Lediglich sechs der 117 tödlich verunglückten Radfahrer trugen demnach einen Helm. Über die Hälfte der Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. Der Leiter der UDV, Siegfried Brockmann, sagte gegenüber dem „Focus“: „Mit Schutzhelm hätten die meisten Radfahrer überlebt.“
Auch bei nicht-tödlichen Unfällen besser geschützt
Zudem zeigte sich, dass Helmträger auch bei den nicht-tödlichen Unfällen besser geschützt sind. So waren sämtliche schwer am Kopf verletzten Radfahrer ohne Helm unterwegs, Helmträger hingegen erlitten nur leichte bis mittelschwere Kopfverletzungen. Am Freitag hatte das Bundesverkehrsministerium angekündigt, verstärkt für das Helmaufsetzen zu werben. Allerdings gebe es derzeit keine Pläne für eine gesetzliche Helmpflicht. Laut Bundesanstalt für Straßenwesen trugen im vergangenen Jahr 15 Prozent der Radler einen Helm, wobei vor allem die 17- bis 30-Jährigen als Helm-Muffel gelten.
Radfahrer gegen Helmpflicht
Seit längerem kämpft unter anderem der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) gegen eine solche Vorschrift. Ein Hauptgrund dafür sei, dass dadurch die Fahrradnutzung insgesamt zurück gehe. Allerdings wird Radfahrern von vielen Experten im Allgemeinen das Tragen eines Helms empfohlen. Dabei sollte auf eine gute Qualität bezüglich des Unfallschutzes und der Belüftung geachtet werden. Doch selbst ein schlechter Helm sei immer noch besser als gar kein Helm, wie die „Stiftung Warentest“ anlässlich einer Untersuchung von Fahrradhelmen im vorvergangenen Jahr feststellte. (ad)
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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