Krankenhäuser und Geburtsklinken werden geschlossen
19.10.2014
Die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Ein Ende des Rückgangs scheint noch nicht in Sicht. Von Seiten des Klinikums Region Hannover (KRH) wurden nun Einzelheiten der „Medizinstrategie 2020“ vorgestellt. Demnach sollen drei Krankenhäuser und zwei Geburtskliniken geschlossen werden.
Gute Versorgung soll erhalten bleiben
Die Geschäftsführung des Klinikums Region Hannover (KRH) hat Einzelheiten der „Medizinstrategie 2020“ vorgestellt. Wie die „Bild“ berichtet, erklärte Regionspräsident Jagau (SPD): „Ziel ist, das KRH in kommunaler Trägerschaft zu erhalten und eine gute Versorgung zu erhalten.“ Dafür sollen dem Bericht zufolge die Kliniken in Burgwedel und Lehrte in sieben bis zehn Jahren geschlossen werden. Ersetzt werden sollen sie durch einen Neubau im Osten der Region. Der Standort für die Einrichtung (400-500 Betten, ca. 150 Millionen Euro) sei noch unklar.
Personalabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen
Voraussetzung dafür sei aber Fördergeld vom Land. KRH-Vorstand Professor Thomas Moesta erklärte demnach: „Die Häuser sind wirtschaftlich. Wir wollen aber besser werden.“ Jagau zufolge sei das Krankenhaus in Springe „wirtschaftlich nicht tragfähig“. Es soll noch 2015 zu einer „Praxisklinik“ mit ambulanter Notaufnahme umstrukturiert werden. Der stationäre Bereich soll in das Klinikum Gehrden integriert werden. Wie es weiter heißt, soll Personal ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut werden.
Weniger Schließungen als angenommen
Des Weiteren werden die Geburtsklinken in Burgwedel und in der Nordstadt wegen zu wenig Geburten in das Krankenhaus Siloah verlegt. Außerdem sollen Notfallaufnahmen „optimiert“, die Altersmedizin (beispielsweise Geriatrie, Reha) ausgebaut und gezielt in „leistungsstarke Bereiche“ investiert werden. Allerdings müssen Aufsichtsrat und Regionsversammlung noch zustimmen. Auch wenn immer wieder über Schließungen berichtet wird, sind hierzulande wesentlich weniger Krankenhäuser geschlossen worden, als bislang angenommen. Dies geht aus einer im August veröffentlichten Studie im Auftrag des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hervor. Demnach haben viele der Häuser nicht ganz aufgegeben, sondern seien beispielsweise von anderen Trägern übernommen oder mit anderen Kliniken zusammengelegt worden. (ad)
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