Wirkung umstritten; Neue Studie zeigt, was die Grapefruit wirklich kann
20.10.2014
Freunde fettreicher Nahrung, die gerne schlank bleiben möchten, dürften die Ergebnisse der Studie, in der Wissenschaftler der University of California die Auswirkungen von Grapefruits auf den Fettstoffwechsel untersuchen, freuen. Dass die Grapefruit positive Effekte auf die Gewichtsreduktion hat, war schon lange vermutet worden. Zahlreiche Diäten tragen dieser Vermutung Rechnung. Wissenschaftliche Studien dazu gab es jedoch bislang kaum. Das hat sich nun durch die Studie der University of California geändert.
Diese neueste Arbeit wurde von der California Grapefruit Growers Cooperative finanziert. Dabei betonten die Forscher der UC Berkeley, dass die Geldgeber keine Kontrolle oder Einfluss auf das Studiendesign und die Forschungsergebnisse hatten. Sowohl Stahl und Napoli, sagten, dass sie mit einiger Skepsis in diese Forschung gingen. "Ich war von den Ergebnissen überrascht", sagte Stahl, Associate Professor für Ernährungswissenschaften und Toxikologie. "Wir haben immer wieder die Kalibrierung unserer Glukosesensoren überprüft, und wir bekamen immer und immer wieder die gleichen Ergebnisse."
Napoli fügte gegenüber dem Newscenter der Universität hinzu, dass "wir alle Arten von Betrug über Ernährung sehen. Aber diese, auf kontrollierten Experimenten basierenden Ergebnisse, rechtfertigen weitere Untersuchungen bezüglich der möglichen gesundheitsfördernden Eigenschaften von Grapefruit-Saft.“
Wie der Kurier berichtet, legten Testtiere, die Grapefruitsaft getrunken hatten, deutlich weniger Gewicht zu, als Tiere die nur Wasser getrunken hatten. Man hatte die Tiere gleichzeitig mit sehr fettreicher Nahrung gefüttert. Außerdem waren ihre Blutzucker- und Insulinwerte besser als die ihrer Artgenossen. Diese Ergebnisse bestätigen auch Studien der Vanderbilt University Tennessee mit Menschen. Bei der Gewichtsreduktion waren die Effekte der Grapefruit gegenüber denen von Wasser noch sehr ähnlich. Allerdings hatten die Grapefruitkonsumenten bessere Blutwerte. So war der Spiegel des „guten“ Cholesterins HDL dieser Studienteilnehmer deutlich höher. Darüber hinaus bauen die Bitterstoffe der Grapefruit, wie die von Zitrusfrüchten im Allgemeinen, das „schlechte“ Cholesterin LDL ab.
Außerdem wird der Grapefruit in der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine verdauungsfördernde Wirkung zugesprochen. Zudem deckt eine einzige Grapefruit den kompletten Vitamin C Tagesbedarf eines Menschen. Gleichzeitig weisen Grapefruits einen sehr geringen Kaloriengehalt auf, was am hohen Wasseranteil der Frucht liegt. Darüber hinaus enthalten Grapefruits neben Vitamin C auch noch Vitamin A, B1, B2 und B6, sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kalium und Kalzium. Zudem können sie Diabetes mellitus vorbeugen, indem sie den Blutzuckerspiegel senken und so die körpereigene Insulinproduktion reduzieren.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Allerdings hat die Grapefruit auch eine negative Seite. Sie kann die Wirkung von Medikamenten, wie etwa Antidepressiva, Herzmittel, Antibiotika, Immunsuppressiva, Schmerzmedikamente, Blutdrucksenker, Krebsmittel und die Anti-Baby-Pille verstärken. Die Wirkstoffmenge bestimmter Cholesterinsenker steigt z.B. bis auf das 16-Fache des Normalwertes, wenn dazu Grapefruits gegessen oder der Saft getrunken werden.
Die Folge kann ein massiver Abbau der Muskulatur mit Schmerzen, Schwindel und Schwächegefühl sein.
Außerdem kann es zu Wechselwirkungen mit Viagra kommen. Ursache für diese Wechselwirkungen sind die Inhaltsstoffe der Grapefruit Naringin und Bergamottin. Sie sorgen dafür, dass ein bestimmtes Enzym in der Leber und dadurch der Abbau bestimmter Wirkstoffe blockiert wird, so der Kurier. Dadurch kann eine höhere Medikamentenkonzentration im Blut entstehen, die die Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente verstärkt. Daher sollte man bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten auf Grapefruits verzichten.
Heilkraft des Grapefruitkernextrakts umstritten
Weitere Heilkräfte werden den Kernen der Frucht zugeschrieben, sie sollen antibakterielle, antivirale und pilztötende Effekte haben. Diese Wirkung wird jedoch nicht durch wissenschaftliche Studien, von denen es zudem kaum welche gibt, belegt, so der Kurier. Außerdem soll sich die Grapefruit unabhängig davon, ob sie nun getrunken, gegessen oder äußerlich aufgetragen wird, positiv auf das Hautbild auswirken.Die Grapefruit ist in fast allen subtropischen Ländern zu Hause. Sie ist das Ergebnis einer Kreuzung von Orange und Pampelmuse und kommt in unterschiedlichen Farbtönen von hellem Gelb bis hin zu dunklem Rot vor. (jp)
Autoren- und Quelleninformationen
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