Gelähmter macht erste Schritte dank Nasenzellen im Rückenmark
21.10.2014
2010 war einem heute 38-jährigen Bulgaren bei einer Messerattacke das Rückenmark durchtrennt worden. Seither war der Mann von der Hüfte an abwärts gelähmt. Nun kann der Mann dank einer Operation, bei der ihm Stützzellen des Geruchsinns entnommen und in die Wirbelsäule eingepflanzt wurden, wieder mit Stützen gehen und Auto fahren. Außerdem habe er wieder "Gefühl in den Beinen". Diesen Erfolg bezeichnete Forscher Geoffrey Raisman vom Londoner University College am Dienstag im Sender BBC "beeindruckender, als dass die Menschen auf dem Mond herumlaufen".
Polnische Chirurgen hatten dem Mann die olfaktorische Hüllzellen in die Wirbelsäule eingepflanzt und damit eine Brücke gebaut, über die das beschädigte Nervengewebe wieder zusammenwachsen konnte. „Wieder laufen zu können, wenn auch mit einer Gehhilfe, war ein unglaubliches Gefühl“, so der Patient. Und weiter: „Wenn Du fast deinen halben Körper nicht mehr fühlen kannst, bist Du hilflos, aber wenn das Gefühl zurückkommt, ist es wie neu geboren zu werden,“ zitiert BBC News health den überglücklichen Patienten Darek Fidyka.
Entwickelt wurde die Methode von dem Briten Raisman und seinem Team. Den Angaben zufolge, hatte diese Methode jetzt erstmals außerhalb des Labors und bei einem Menschen Erfolg. Dazu Raisman gegenüber dem Guardian: „Wir glauben, das diese Behandlung, wenn sie weiter entwickelt wird, der Durchbruch ist, der zu einem historischen Erfolg für querschnittsgelähmte Menschen wird, deren Aussichten derzeit hoffnungslos sind.” Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Fachmagazin ”Cell Transplantation”. (jp)
Bild: Martin Jäger / pixelio.de
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