„PUR“-Manager: Vater trotz Prostata-OP
28.10.2014
Fünf Jahre ist es her, dass Ärzte dem ehemaligen Handballstar und heutigen „PUR“-Manager Uli Roth die schockierende Diagnose Prostatakrebs eröffneten. Ein „unglaubliches Gefühl“ sei der erste Orgasmus nach der gut überstandenen OP gewesen, so Roth. Über die Zeit vor und nach der OP, seine Gefühle und was ihn bewegt hat, berichtet er nun exklusiv gegenüber der "Bild".
Vor der Operation habe er keine Angst gehabt, da sein Zwillingsbruder kurz zuvor die gleiche Diagnose erhalten hatte und er, da er den gleichen Arzt wie sein Bruder hatte, gewusst hätte, was ihn erwarte. „Ich hoffe, dass er es genauso gut macht, wie bei meinem Zwillingsbruder.“ Er hat darüber hinaus das Glück gehabt, „potenzerhaltend“ operiert werden zu können, wie der Focus berichtet. Laut Onlineportal prostata.de unterzog er sich einer radikalen Prostatektomie, ohne dass dabei Metastasen festgestellt wurden. Auch die beiden häufigsten Komplikationen, Inkontinenz und Impotenz blieben aus.
Bereits acht Tage nach dem Eingriff hätte er wieder sexuelle Lust verspürt und einen Orgasmus gehabt: „Mein erster Sex war mit mir selbst nach der Operation“, mit dem Katheter am Penis, sagt er zu „Bild“. Die Gewissheit, dass alles wieder in Ordnung sei, wäre „unglaublich beruhigend“ gewesen, so Roth weiter.
Eingefrorenes Sperma sorgt für Vaterfreuden
Heute ist er werdender Vater. Dass das so ist, verdankt er einem Hinweis seines Bruder Michael, mit dem er ein Buch über ihre Erkrankung veröffentlichte, und der ihm noch kurz vor der OP riet, sein Sperma einfrieren zu lassen. Denn eines der Symptome einer Prostatakrebserkrankung ist, das des trockenen Orgasmus. Das hätte die Zeugung eines Kindes unmöglich gemacht. Roth jedoch fror sein Sperma „in aller letzter Sekunde“ ein und sieht deshalb heute Vaterfreuden entgegen. Für ihn ist es ein „Wunder“, genauso wie die Tatsache, das er danach seine „Wahnsinns-Frau“ Andrea kennengelernt hatte. Diese sagt über Roth: „Ich kenne wenige Menschen, die so lebensbejahend sind wie er.“
Eine wichtige Rolle habe aber auch die Untersuchung beim Urologen gespielt, die Früherkennung des Krebses hätte ihm das Leben gerettet, so der Focus.
Das Buch soll Betroffenen die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung nehmen
Über das Buch sagen die beiden auf ihrer Internetseite, es sei nie ihre Intention gewesen, ihr „Schicksal in den Mittelpunkt zu stellen, sondern eine Plattform, ein öffentliches Bewusstsein für das Thema Prostatakrebs und seine Folgen zu schaffen. Wir hoffen mit Ihnen, renommierten Ärzten, den Medien und den Selbsthilfegruppen etwas zu schaffen, wo Betroffene eine erste Anlaufstelle und qualifizierte Hilfe finden können.“
Vielmehr sei es ihr Anliegen, „die Menschen über das Thema Prostatakrebs zu informieren und ihnen die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung oder dem Leben nach der OP zu nehmen.“ Dafür wollen sie sich auch zukünftig einsetzen. (jp)
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
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