Sexualhormone entscheidend für die Reaktion auf sexuelle Reize
07.11.2014
Entscheidend für das Sexualverhalten beziehungsweise die sexuelle Erregung von Männern ist nicht das Y-Chromosom, sondern die Ausschüttung von Sexualhormonen, berichtet die österreichische Tageszeitung „Kurier“ unter Berufung auf eine Studien von Forschern der Emory Health Sciences. Die unterschiedliche Reaktion von Männern und Frauen auf sexuelle Bilder werde maßgebliche durch die Androgene bedingt.
Im Rahmen ihrer Studie hatten die Wissenschaftler die neuronalen Antworten von Männern und Frauen auf sexuelle Reize mit denen von Frauen verglichen, die aufgrund einer genetischen Abweichung wie Männer statt zwei X-Chromosomen ein X- und ein Y-Chromosom haben, schreibt die österreichische Tageszeitung. Dabei habe sich gezeigt, dass offensichtlich kein Zusammenhang zwischen dem Y-Chromosom und der sexuellen Erregung besteht. Die unterschiedliche Reaktion der Männer und Frauen auf sexuelle Reize sei vielmehr auf Sexualhormone zurückzuführen.
Einfluss des Y-Chromosoms auf die sexuelle Erregung untersucht
Um den Einfluss des Y-Chromosoms auf das Sexualverhalten zu überprüfen, untersuchten Wissenschaftler nicht nur die Reaktion gewöhnlicher Männer und Frauen, sondern sie nahmen auch Frauen mit einer sogenannten „kompletten Androgenresistenz“ (CAIS) in die Studie auf. Diese Frauen zeigen die männlichen Geschlechtschromosomen, entwickeln jedoch äußerlich einen weiblichen Körper. Ihnen fehlt allerdings die Gebärmutter. In ihrem Blut zirkulieren – wie bei Männern – Androgene (zum Beispiel Testosteron). Diese entfalten laut Angaben des „Kuriers“ jedoch nicht ihre Wirkung, da die erforderlichen Rezeptoren defekt sind. Zu der unterschiedlichen Wirkung sexueller Reize auf Männer und Frauen wird der Forscher Stephan Hamann von der österreichischen Tageszeitung mit der Aussage zitiert, dass „Männer in zwei Bereichen des Gehirns viel mehr Aktivität als Frauen (zeigen) – in der Amygdala, die bei Emotion und Motivation beteiligt ist, und im Hypothalamus, der bei der Hormonregulation und vielleicht auch bei sexuellem Verhalten eingebunden ist.“
Obwohl sie wie Männer über ein Y-Chromosom verfügen, zeigten die Frauen mit CAIS auf sexuelle Reize die gleiche Reaktion, wie die übrigen Frauen. „Wir fanden keinen Unterschied in den neuronalen Antworten von Frauen mit CAIS und typischen Frauen, obwohl beide sehr verschieden von jenen der Männer in der Studie waren“, zitiert der „Kurier“ Stephan Hamann. Dies bestätige nicht nur, dass Frauen mit kompletter Androgenresistenz äußerlich und psychologisch betrachtet typische Frauen sind, sondern stütze auch die Theorie, dass Androgene den Schlüssel zur Erklärung der abweichenden männlichen sexuellen Erregung bilden. (fp)
Bild: Jörg Brinckheger / pixelio.de
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