Pest: WHO fürchtet Ausbreitung der Seuche auf Madagaskar
22.11.2014
Einem Bericht der WHO zufolge hat das Gesundheitsministerium Madagaskars den Ausbruch der Pest gemeldet. Das erste Opfer sei "bereits Ende August erkrankt und Anfang September verstorben". Die Zahl der Opfer hat sich bis Mitte November auf 40 erhöht. Die Zahl der Erkrankungen lag laut WHO "zu diesem Zeitpunkt bereits bei 119 Fällen".
Dabei sind sechzehn Distrikte in sieben Regionen betroffen, darunter auch die Hauptstadt Antananarivo. Nun wird aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und des schlechten Gesundheitssystems eine schnelle Ausbreitung der Krankheit in der Hauptstadt befürchtet. Verschärft wird die Situation noch durch eine Resistenzbildung gegen Deltamethrin, einem Insektizid zur Bekämpfung von krankheitsübertragenden Fliegen.
Reaktion des Gesundheitswesens
Als Reaktion auf den Ausbruch hat die Regierung Madagaskars eine Task Force gegründet, die mit Hilfe der WHO, dem Pasteur-Institut von Madagaskar und dem Roten Kreuz eine Strategie entwickelt hat, um den Ausbruch unter Kontrolle zu bringen. Dank einer 200 000 Dollar Finanzhilfe konnte ein Hilfsprojekt ins Leben gerufen werden. Die WHO stellt Fachwissen und Personal zur Verfügung. Außerdem sind Maßnahmen zur Kontrolle und Vorbeugung der Pest in den betroffenen Regionen ergriffen worden. So wurden Schutzkleidung, Insektizide und Antibiotika bereitgestellt.
Hintergründe
Die Pest ist eine bakterielle Krankheit, die hauptsächlich wilde Nagetiere befällt und von Fliegen übertragen wird. Menschen, die von den Fliegen gebissen werden, bekommen die für die Pest typischen Eiterbeulen. "Erreichen die Erreger die Lungen der Patienten, kommt es zur Lungenpest, die dann per Tröpfcheninfektion auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist". Bei der Lungenpest handelt es sich um eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten überhaupt, eine Ansteckung kann innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen. Dabei hängt die Mortalität vom Zeitpunkt der Behandlung ab, sie ist in jedoch in jedem Falle hoch.
WHO Empfehlungen
Eine Reise- oder Handelsbeschränkung empfiehlt die WHO derzeitig nicht. Sie rät "jedoch in Ballungsgebieten zu Vorsorgemaßnahmen". (sb)
Bild: Sebastian Karkus / pixelio.de
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