Rote-Hand-Brief zu Ustekinumab: Bei der Behandlung schwerer Plaque-Psoriasis und psoriatischer Arthritis mit Ustekinumab ist es selten zum Auftreten einer exfoliativen Dermatitis (Erythrodermie) gekommen
24.11.2014
Wie "Springer Medizin" berichtet, hat der Arzneimittelhersteller Janssen in einem Rote-Hand-Brief und in Abstimmung mit dem Paul-Ehrlich-Institut sowie der Europäischen Arzneimittel Agentur über das Auftreten einer exfoliativen Dermatitis und Exfoliation der Haut unter der Therapie mit Ustekinumab informiert.
Demnach ist es bei der Behandlung von schwerer Plaque-Psoriasis und psoriatischer Arthritis mit Ustekinumab selten (≥ 1/100- < 1/10 000) zum Auftreten einer exfoliativen Dermatitis (Erythrodermie) gekommen. Diese trat in einigen Fällen bereits wenige Tage nach Beginn der Therapie mit Ustekinumab auf, wobei es zu einigen schweren Fällen kam, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Außerdem kam es gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100) zu Exfoliationen der Haut ohne weitere Symptome einer exfoliativen Dermatitis. Es ist jedoch zu beachten, dass eine Plaque-Psoriasis im Rahmen des natürlichen Verlaufs der Erkrankung eine erythrodermische Psoriasis entwickeln kann, deren Symptome mit denen einer exfoliativen Dermatitis identisch sind.
In diesem Zusammenhang fordert das Unternehmen Ärzte auf, verstärkt auf das Hautbild der Patienten während der Therapie mit Ustekinumab zu achten und darüber hinaus, die Patienten für großflächige Schälungen der Haut und starke Rötungen zu sensibilisieren. Besteht der Verdacht auf eine medikamentöse Wechselwirkung, ist die Therapie mit Ustekinumab zu beenden und eine Behandlung der Haut zwingend erforderlich. Die Informationen sollen in Zukunft auch in die Packungsbeilage und in die Fachinformationen aufgenommen werden.
Unter anderem infolge der oben genannten Nebenwirkungen setzten viele Psoriasis-Patienten deshalb auf alternative Behandlungsmethoden aus dem Bereich der Naturheilkunde. Hier sind insbesondere Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) – wie etwa die Akupunktur – Psoriasis Behandlungen auf homöopathischer Basis, Ernährungstherapien, Lichttherapien sowie die Fischtherapie zu nennen. Bei Letzterer fressen kleine Fische die überschüssige Haut der Psoriasis ab. Aber auch mit der Badetherapie wurden ebenso wie mit der Elektrotherapie in der Praxis bereits deutliche Behandlungserfolge gegen den juckenden Ausschlag der Psoriasis erzielt. (sb)
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