Kassenwechsel: BVA-Chef warnt vor Panikreaktion
25.11.2014
Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat davor gewarnt angesichts des Inkrafttretens des neuen Systems der Zusatzbeiträge übereilt die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln. Im kommenden Jahr werden zahlreiche Kassen einen Zusatzbeitrag erheben.
Hintergrund ist die Senkung der allgemeinen Beitragssätze der gesetzlichen Krankenversicherungen von 15,5 auf 14,6 Prozent. Sollten die Krankenkassen damit nicht auskommen, müssen sie in Zukunft Zusatzbeiträge erheben. „Es ist richtig und wichtig, dass der Wettbewerb zwischen den Krankenkassen auch über kassenindividuelle Zusatzbeiträge erfolgt“, so Dr. Gaßner laut Presse Mitteilung der BVA. Denn nur so bestehe bei den Krankenkassen der Anreiz, die Verwaltungsausgaben so gering wie möglich zu halten und Effizienzpotentiale zu nutzen.
In diesem Zusammenhang riet BVA-Chef Dr. Maximilian Gaßner dazu, die Auswahl Krankenkasse anhand von Kriterien wie Beratung, Service oder zusätzlichen Satzungsleistungen zu treffen und nicht nur von der Höhe der Zusatzbeiträge abhängig zu machen.
Demnach bestehe keinerlei Anlass, übereilt die Kasse zu wechseln. Wer über 18 Monate in einer Krankenkasse gemeldet sei, könne diese jederzeit kurzfristig wechseln. Dr. Gaßner: „Für Panik zum Jahresende besteht deshalb kein Anlass.“ Die AOK Sachsen-Anhalt und die AOK Plus haben bereits einen Beitragssatz von 14,9 Prozent angekündigt, was einem Zusatzbeitrag von 0,3 Prozent entspricht. Beide Kassen unterstehen nicht der Aufsicht der BVA.
Die Techniker Kasse hatte bereits angekündigt "ihren Beitragssatz für das neue Jahr nicht unter 15 Prozent anzusetzen" und die Bosch BKK kündigte "einen Satz von 15,2 Prozent an", was einem Satz von 0,3 Prozentpunkten weniger als bisher entspricht. Die meisten Krankenkassen werden jedoch "vor der Festlegung eines neuen Beitragssatzes darauf warten, dass der Haushalt durch BVA genehmigt wird. Stichtag dafür ist der 10. Dezember 2014." (sb)
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