WHO: Ebola-Ausbruch in Spanien für beendet erklärt
03.12.2014
Eine Pflegehelferin in Spanien, die sich bei einem Missionar mit Ebola infiziert hatte, hat die gefährliche Krankheit überstanden. Zudem gab es im Land keine weiteren Ansteckungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte daher den Ebola-Ausbruch in Spanien für beendet.
Spanien ist Ebola-frei
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag den Ebola-Ausbruch in Spanien offiziell für beendet erklärt, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Eine Pflegehelferin hatte sich dort Ende September bei der Versorgung eines aus Westafrika eingeflogenen Missionars mit dem Virus infiziert. Der Missionar hat die extrem gefährliche Krankheit nicht überlebt, die Helferin hingegen schon. Anfang November wurde die 44-Jährige als geheilt aus einem Madrider Krankenhaus entlassen.
Patientin hat gefährliche Krankheit überstanden
Von Seiten der WHO wurde die „Sorgfalt“ gelobt, mit der Spanien die weitere Ausbreitung des Virus verhindert habe. Allerdings war in spanischen Fachkreisen kritisiert worden, dass sich die Helferin in einer Isolierstation überhaupt mit der Infektionskrankheit anstecken konnte. Von der WHO wurde bekannt gegeben, dass ein zweiter Ebola-Test bei der Patientin am 21. Oktober negativ ausgefallen war. Weil es danach 42 Tage lang keine weiteren Fälle gegeben habe, könne Spanien als Ebola-frei gelten. In dem Land waren über 230 Kontaktpersonen aus dem Umfeld der Frau sicherheitshalber für jeweils drei Wochen unter Beobachtung gestellt worden. Den Angaben zufolge mussten 15 von ihnen die Zeit in strenger Quarantäne verbringen.
WHO korrigiert Zahlen nach unten
Inzwischen sind in Westafrika nach neuesten WHO-Angaben vom Dienstagabend 17.111 Menschen an Ebola erkrankt und 6.055 daran gestorben. Die WHO hatte ihre Zahlen in den vergangenen Tagen einmal nach oben und dann wieder nach unten korrigiert. Dies habe mit der nicht gänzlich verlässlichen Datenerfassung in den westafrikanischen Ländern zu tun. Die WHO geht ohnehin von einer hohen Dunkelziffer aus. Manche Experten befürchten, dass in den betroffenen Ländern viele Menschen, die typische Ebola-Symptome wie Fieber, Übelkeit oder Durchfall haben, oft nicht zum Arzt gehen und somit nicht registriert werden können beziehungsweise eine mögliche Infektion weiterverbreiten können.
USA mittlerweile besser auf Ebola vorbereitet
Nach Angaben des Weißen Hauses sehen sich die USA unterdessen bei weitem besser auf einen etwaigen Ebola-Ausbruch im eigenen Land vorbereitet als noch vor kurzem. Unter anderem wurde aufgelistet, dass inzwischen insgesamt 53 Betten in 35 US-Krankenhäusern zur gezielten Behandlung von Ebola-Patienten zur Verfügung stünden. Zudem sei die Ebola-Testkapazität von 13 Einrichtungen im August auf mittlerweile 42 Labors ausgeweitet worden. Positive Nachrichten gab es kürzlich auch aus England: Die britische Stiftung „Wellcome Trust“ teilte mit, dass ein neues tragbares Labor eine Ebola-Infektion in Blut und Speichel binnen einer Viertelstunde anzeigen soll. Der Schnelltest wird in Guinea geprüft werden. (ad)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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