Betreutes Wohnen – Leben in den eigenen 4 Wänden
11.12.2014
Die Gestaltung des immer länger werdenden Lebensabends verlangt nach guter Überlegung. Ein gewisser Luxus nach dem entbehrungsreichen Arbeitsleben darf es heute schon sein. Deshalb ist es nicht verkehrt, sich schon frühzeitig mit den eigenen Vorstellungen auseinanderzusetzen. Welche Bedürfnisse werden bleiben? Welche Annehmlichkeiten werden unverzichtbar sein? Wie lässt sich der Pflegefall angemessen organisieren? Der Beantwortung dieser Fragen sollte als Fakt zugrunde gelegt werden, dass mit dem Alter die Ansprüche an das Leben eher steigen.
Zur besseren Einschätzung der ganz persönlichen Lebensumstände ist es außerdem hilfreich, wenn Angehörige, Nachbarn oder Freunde mit in die Planung einbezogen werden. Oftmals können nahestehende Personen die individuellen Lebensumstände und den damit verbundenen Betreuungsaufwand besser einschätzen als die Betroffenen. Stets im Mittelpunkt der Planungen steht aber immer die zu betreuende Person, gilt es doch ein möglichst autarkes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Das klassische Seniorenheim ist hierfür wenig passend. Die zeitgemäße Alternative bieten Seniorenresidenzen wie zum Beispiel das traditionsreiche Augustinum. Das Ziel ist stets: Unterstützung leisten, wo gewünscht und nötig und dennoch ein größtmögliches Maß an Eigenständigkeit zu bewahren
Wohnen ja, Haushalt nein
Schon die Bezeichnung Residenz ist dem Wort Heim überlegen. Sich im Alter nur irgendwo verwahrt zu wissen, genügt dem gesellschaftlichen Konsens nicht mehr. Heute geht es vielmehr um das Bewahren von Lebensqualität. Dank der guten medizinischen Versorgung ist das Leben im Alter immer lebenswerter geworden und nicht mehr automatisch mit Pflege verbunden. Das Bundesfamilienministerium bezeichnet diesen Lebensabschnitt deshalb auch als "aktives Alter" und hat verschiedene Förderprogramme aufgelegt, die dem neuen Bewusstsein näher kommen sollen. Es gilt einen passenden Umgang mit dem heute gut 30 Jahre andauernden Lebensabend zu finden. Festgestellt wurde bereits, dass ältere Menschen gern weiter in den eigenen vier Wänden leben möchten. Selbstständigkeit spielt eine große Rolle. Das bedeutet, dass Wege kürzer werden müssen, damit sie auch weiterhin bewältigt werden können. Vor allem zum Leben möchten Senioren heute viel Zeit haben, also weniger für Verpflichtungen wie den Haushalt. Unabhängigkeit ist folglich eine weitere wichtige Komponente. Diese lässt sich mit Betreuungspersonal absichern, die beispielsweise den Einkauf übernehmen oder gleich das Kochen. Schließlich bleibt Geselligkeit ein starkes Bedürfnis im Seniorenalter. Die Älteren wollen sich nicht gänzlich zurückziehen, sondern weiter in guter Gesellschaft ausgehen, reisen oder etwas Neues lernen. Wohnen in den eigenen vier Wänden und dennoch nicht allein stellt hierfür die passende Lösung dar.
Selbstbestimmt leben, ambulant betreut
Eine Residenz bietet den Vorteil, dass ein selbstständiges Leben weiterhin möglich ist. Je nach Idee sind Seniorenresidenzen als Wohnanlage, Siedlung oder auch als Wohngemeinschaft denkbar. Das Grundprinzip ist das eines kleinen Dorfes. Alle Dinge des alltäglichen Bedarfs sind nah auf dem Gelände zu finden, also:
– Lebensmittel
– Kosmetik, Friseur
– Apotheke
– Ärzte
– Hausmeister uvm.
Personal sorgt im Hintergrund für den Haushalt oder erledigt Wege, für die der Bewohner keine Muße hat. Treffpunkte und Kurse als Freizeitaktivität bieten ein sozial ausgefülltes Leben. Fahr- und Bringdienste gehören ebenfalls zu den Serviceangeboten. Auch die Installation und Wartung eines Hausnotrufdienstes kann ein wichtiger Aspekt beim betreuten Wohnen sein. 24 h am Tag, 7 Tage die Woche, also rund um die Uhr können im Notfall zuverlässige und kompetente Ansprechpartner erreicht werden. Das entlastet auch die Angehörigen und gibt dem Betreuten ein Gefühl der Sicherheit.
Tritt der Pflegefall ein, wird dieser ambulant betreut, d.h. der Bewohner muss die Anlage nicht verlassen. Während Altersheime eher wie Krankenhäuser aufgebaut sind, gleicht die Residenz für betreutes Wohnen einem Hotel mit all seinen Annehmlichkeiten. Dazu gehört auch eine entsprechende Barrierefreiheit, damit das Alltagsleben in der Residenz jederzeit in Würde ablaufen kann. Genau dieser Begriff ist derzeit Bestandteil einer sowohl gesellschaftlichen als auch politischen Debatte um den vernünftigen Umgang mit dem Alter. In Zukunft wird das Thema an Bedeutung nur zunehmen und wahrscheinlich auch in jüngeren Jahren schon selbstverständlich mitbedacht werden.
Kostenübernahme im Rahmen der Pflegeversicherung
In den meisten Fällen ist für die Übernahme der Kosten die Pflegekasse der eigenen Krankenversicherung zuständig. Im Falle einer privaten Pflegeversicherung muss der Antrag dort gestellt werden. Für die Übernahme der Kosten gilt die Feststellung der Pflegebedürftigkeit. Als pflegebedürftig gelten alle Personen, die auf ständige Hilfe bei regelmäßig wiederkehrenden Aktivitäten des täglichen Lebens angewiesen sind. Nach Antragsstellung erstellt der Medizinische Dienst der Krankenkassen ein Gutachten vor Ort beim Antragsteller und die Einstufung der Pflegebedürftigkeit wird festgelegt. Dabei kann zwischen Sach- und Geldleistungen gewählt werden. Die Zeit bietet hierzu und allgemein zum Thema Senioren viele gute Informationen. (pm)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
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