Studie belegt: Viel mehr Männer als Frauen machen idiotische Sachen
12.12.2014
"Männer sind Idioten". Von dieser Behauptung dürfte sich manch ein männlicher Zeitgenosse beleidigt fühlen. Jedoch ohne Grund, denn eine wissenschaftliche Studie belegt, dass viel mehr Männer idiotische Dinge machen als Frauen. Das renommierte Fachmagazin „British Medical Journal" hat die Untersuchung sowie weitere skurrile Studien im „Christmas-Special“ veröffentlicht.
Viel mehr Männer als Frauen sterben durch idiotisches Verhalten
Im Rahmen ihrer Studie befasste sich das Forscherteam um John Dudley Isaacs, Direktor des Institute of Cellular Medicine in Newcastle (Großbritannien), mit den Preisträgern des Darwin Award, der meist posthum an Menschen vergeben wird, die auf besonders dumme Weise versehentlich ihren Tod herbeigeführt haben. Der Preis „ehrt diejenigen, die den menschlichen Genpool verbessern, indem sie sich selbst daraus entfernen", zitiert die Nachrichtenagentur „dpa“ von der Webseite des Award. Wie sich herausstellte, ist der überwiegende Teil der Preisträger männlich. Unter ihnen beispielsweise drei Männer, die in einer Spielvariation des russischen Roulettes Schnaps tranken und anschließend auf einer Landmine herumtrampelten. Ein Dieb, der ein Stahlseil aus einen Aufzug stibitzen wollte, aber vergaß, dass er selbst noch im Aufzug war, wurde ebenfalls mit dem Award geehrt. Besonders ungeschickt stellte sich auch ein Terrorist an, der eine Briefbombe nicht ausreichend frankierte, so dass diese an ihn zurückgesendet wurde. Als er das Päckchen – warum auch immer – öffnete, explodierte die Bombe und riss ihn in den Tod.
Darwin Award Gewinner sind zum Großteil Männer
Die Forscher hatten die Nominierten von 1995 bis 2014 betrachtet, von denen 332 der beschriebenen Fälle unabhängig begutachtet und bestätigt wurden, und festgestellt, dass 14 Nominierungen an Männer und Frauen gleichzeitig vergeben wurden. Dabei handelte es sich meist Paare, die bei skurrilen sexuellen Abenteuern ums Leben kamen. Diese Personen berücksichtigten die Forscher nicht in ihrer Studie. Sie konzentrierten sich auf die verbliebenden 318 Fällen, von denen 282 Männer und lediglich 36 Frauen waren. „Männer machten damit 88,7 Prozent der Darwin Award-Gewinner aus, dieser Geschlechtsunterschied ist statistisch hoch signifikant“, schreiben die Forscher im Fachmagazin.
Die Ergebnisse der Auswertung deckten sich mit der „Theorie von den männlichen Idioten", berichten die Wissenschaftler weiter. Demnach sei die Ursache für die erhöhte Risikobereitschaft von Männern, ihre häufigere Einlieferung in Notaufnahmen sowie ihre höhere Sterblichkeit bei Unfällen darauf zurückzuführen, dass sie schlichtweg Idioten sind, die folgerichtig idiotische Dinge machten.
Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass möglicherweise auch andere Faktoren das Ergebnis beeinflusst haben könnten. So spielten Unterschiede im Alkoholkonsum von Männern und Frauen sehr wahrscheinlich in vielen Fällen eine Rolle. Zudem sei es möglich, dass Frauen häufiger Männer für den Award nominierten als andersherum.
Hat idiotisches Verhalten von Männern einen evolutionären Vorteil?
Die Forscher machten sich auch im Hinblick auf die Evolution Gedanken über das idiotische Verhalten von Männern. „Vermutlich verleiht idiotisches Verhalten einige noch nicht identifizierte, selektive Vorteile für diejenigen, die nicht seine Opfer werden“, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin. „Bis für die ‘Theorie von den männlichen Idioten’ eine vollständige und befriedigende Erklärung gefunden wurde, werden die Notaufnahmen der Krankenhäuser weiterhin die Scherben aufzusammeln – oft wortwörtlich.“
Die Herausgeber des „British Medical Journal" betonen, dass alle Artikel den üblichen Peer-Review-Prozess durchlaufen und somit von Fachkollegen als echte wissenschaftliche Arbeiten beurteilt wurden. Das treffe auch auf die skurrilen und witzigen Beiträge der Weihnachtsausgabe zu. (ag)
Bild: Hannes Tier / pixelio.de
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