Sierra Leone: WHO findet Dutzende Ebola-Leichen
13.12.2014
In Sierra Leone wurden sämtliche öffentlichen Weihnachts- und Silvesterfeiern untersagt. Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben in dem westafrikanischen Land Dutzende hochansteckende Ebola-Leichen gefunden. Deutsche Künstler beteiligen sich am Kampf gegen die tödliche Infektionskrankheit.
Öffentliche Weihnachts- und Silvesterfeiern untersagt
In Sierra Leone wurden zum Schutz vor Ebola sämtliche öffentlichen Weihnachts- und Silvesterfeiern untersagt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Angaben der Vereinten Nationen zufolge breitet sich die Ebola-Epidemie in mehreren Regionen Westafrikas weiter rasch aus. Mit dem Verbot von Versammlungen solle die Ansteckungsgefahr in dem afrikanischen Land verringert werden, sagte ein Regierungssprecher am Freitag. Während der Feiertage sollten Soldaten sicherstellen, dass sich die Bevölkerung an die Maßnahmen halte.
Hochansteckende Leichen gefunden
Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind inzwischen rund 18.000 Infektionen in den verschiedenen Ländern registriert worden. Die Zahl der Toten ist auf fast 6.400 gestiegen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, haben Mitarbeiter der WHO in einem Krankenhaus im abgeschiedenen Osten Sierra Leones 87 hochansteckende, aber ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen gelagerte Ebola-Tote gefunden. „Sie fanden eine grauenvolle Situation vor“, so die WHO. Durch den Fund wurden Befürchtungen darüber laut, dass die Zahl der Ebola-Fälle in den betroffenen westafrikanischen Ländern weit höher sein könnte als offizielle Statistiken nahelegen.
Kein Grund zur Entwarnung
Wie vor kurzem WHO-Chefin Margaret Chan, warnte nun auch der Ebola-Beauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner, dass es bei der Bekämpfung der Seuche noch keinen Grund zur Entwarnung gebe. „Für Entwarnung ist es noch wesentlich zu früh“, so Lindner gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Es gibt noch immer kein Heilmittel und keinen sicheren Impfstoff gegen die Krankheit. Bei Patienten werden normalerweise lediglich die typischen Ebola-Symptome wie Fieber, Durchfall, Übelkeit sowie innere und äußere Blutungen behandelt.
Band Aid auf deutsch
Unterdessen engagieren sich auch deutsche Künstler im Kampf gegen die Ebola-Epidemie. Auf Initiative des britischen Musikers Bob Geldof haben sich zahlreiche Musiker im Lande zusammengefunden, um eine deutsche Version des Charity-Songs: „Do they know it´s christmas?“ aufzunehmen. Mit dem Original-Lied sammelte Geldof über das Projekt Band Aid vor 30 Jahren Geld gegen den Hunger in Afrika. Die Neuauflage sammelt finanzielle Hilfen für den Kampf gegen Ebola. Neben dem Sänger der Toten Hosen, Campino, der unter anderem für den Text verantwortlich ist, sind auch Künstler wie Marteria, Peter Maffay, Michi Beck von den Fantastischen Vier und Max Raabe an dem Song beteiligt. (ad)
Bild: Maurus Völkl / pixelio.de
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