Musikunterricht fördert Bildung von Kindern
18.12.2014
Die Vermutung, dass Musikunterricht für Kinder die späteren Fähigkeiten der Musikschüler weit über den musischen Bereich hinaus fördert, gab es schon länger. Eine Langzeitstudie des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des DIW bestätigt diese Vermutung nun. "Vor allem Jugendliche aus weniger gebildeten Familien profitieren vom Musikunterricht", so SOEP-Direktor Jürgen Schupp.
Seine Co-Autoren und er hätten festgestellt, dass Jugendliche, die als Kind Musikunterricht bekamen, später in der Schule bessere Ergebnisse erzielten, als solche, die keinen Musikunterricht hatten. Demnach hätte die Studie gezeigt, dass bei Kindern, die Musikunterricht hatten, die Chance auf ein Abitur mit anschließendem Studium um acht Prozent höher lag, als bei Schülern die keinen Musikunterricht gehabt hätten. Zudem würden sie zu offeneren, gewissenhafteren und ehrgeizigeren Jugendlichen werden. „Vor allem Jugendliche aus weniger gebildeten Familien profitieren vom Musikunterricht“, sagt SOEP-Direktor Jürgen Schupp, der die Studie gemeinsam mit dem DIW-Ökonomen Adrian Hille erstellt hat. "Jugendliche von niedrigem oder mittlerem sozioökonomischen Status sind hinsichtlich ihrer Zukunftschancen optimistischer.“
Ein ähnlicher Fördereffekt ließe sich allerdings auch bei anderen frühkindlichen Aktivitäten wie Sport, Tanz und Theater feststellen. So würden „sportlich aktive Jugendliche ähnlich viel Ehrgeiz hinsichtlich Abitur und Studium entwickeln, wie Schüler, die Musikunterricht gehabt hätten. Außerdem sind Jugendliche die tanzen oder Theater spielen ähnlich optimistisch hinsichtlich ihrer Zukunft.“
„Dennoch sind die Auswirkungen der Musik, in Bezug auf die kognitiven Fähigkeiten, Schulnoten und Gewissenhaftigkeit viel stärker als die von Sport, Theater und Tanz“, heißt es in der Studie. „Die starke Wirkung der Musikausbildung auf eine Vielzahl von kognitiven und nicht-kognitiven Fähigkeiten zeigt, dass die Musik ein wichtiger Beitrag in der Geschicklichkeitsproduktionsfunktion ist.“
Singen ist auch gesund
Schwedische Forscher der Universität Göteborg haben zudem herausgefunden, dass sich die Herzfrequenz von Menschen, die gemeinsam singen, synchronisiert. Um Rickard Astrom veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Frontiers in Neuroscience“ die Studienergebnisse und kamen dabei zu dem Resultat, dass "Singen nicht nur allgemein einen positiven Effekte auf das Wohlbefinden hat, sondern darüber hinaus sowohl eine subjektive als auch eine biologisch beruhigende Wirkung zeigt, und gut für die Herz-Kreislauf-Funktion“ ist. Also dann, ein fröhliches und vor allem gesundes Singen" (jp,sb)
Bild: Günther Gumhold / pixelio.de
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