Silvester-Verletzungen: Auf Augen, Ohren und Hände achten
27.10.2014
Das neue Jahr wird von den meisten Menschen traditionell mit einem Feuerwerk begrüßt. Wegen Unfällen, die dabei passieren, müssen viele Notaufnahmen in Krankenhäusern immer wieder Sonderschichten einlegen. Ärzte warnen insbesondere vor Gefahren für Augen, Ohren und Hände zu Silvester.
Jedes Jahr Tausende Verletzte
Wie fast jedes Jahr warnen Mediziner zu Silvester besonders vor Gefahren für Augen, Ohren und Hände. Einer Mitteilung vom Freitag zufolge sagte der Ärztliche Direktor der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg, Thomas Reinhard, dass jedes Jahr Tausende Menschen durch Böller oder Raketen verletzt würden. Besondere Vorsicht empfehlen die Ärzte, wenn Feuerwerkskörper abgebrannt werden. „Denn regelmäßig kommt es zu Verbrennungen an Händen und Gesicht, Verletzungen der Augenoberfläche, Gehörschäden und Knalltraumata“, erläuterte Reinhard gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Wenn was ins Auge geht
Vor allem auch selbst gebaute oder nicht zugelassene Sprengkörper seien oft Ursache schwerer Verletzungen. Insbesondere Augenverletzungen, die in der Silvesternacht passieren, bedürfen einer schnellen Behandlung. Fachleute weisen darauf hin, dass das Auge, wenn es getroffen wurde, gleich mit einem sauberen Tuch abgedeckt und verbunden und ein Notarzt gerufen werden sollte. Fremdkörper sollten möglichst nicht alleine entfernt werden. Um solche Verletzungen zu vermeiden, biete es sich an, eine Schutzbrille zu tragen.
Böller und Raketen können Hörvermögen schädigen
Die Explosion eines Sprengkörpers ist für die Ohren eine extreme Belastung. Daher sollten sie durch Ohrstöpsel und ausreichenden Abstand geschützt werden. Silvesterböller, in unmittelbarer Nähe gezündet, können lauter als ein Presslufthammer sein und gezündete Raketen in zwei Metern Entfernung so laut wie ein Düsenflugzeug. Durch solchen Lärm kann das Hörvermögen dauerhaft geschädigt werden. Wenn das Ohr verletzt wird oder sogar Blut herausläuft, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Verbrennungen an Gesicht und Händen
An Silvester sind auch Verbrennungen an Händen und Gesicht keine Seltenheit. Diese passieren oft im Zusammenhang mit selbst gebauten oder nicht zugelassenen Sprengkörpern. Bei leichten Verbrennungen an Händen und Fingern, etwa weil ein Böller zu lange in der Hand gehalten wurde, sollten die Wunden sofort unter laufendem kalten Wasser gekühlt werden. Wenn die Brandverletzungen größer sind oder die Haut Blasen wirft, muss ein Arzt aufgesucht werden. Wunden, die bluten, sollten verbunden werden.
Gesundheitliche Risiken durch Rauch
Eine weitere gesundheitliche Gefahr, die vom Silvesterfeuerwerk ausgeht, ist der Rauch der durch die gezündeten Böller und Raketen verursacht wird. Darin sind Teilchen aus Feinstaub enthalten, die beim Einatmen die Atemwege stark beeinträchtigen können. Die Folge davon können Husten, Luftnot und Augenbrennen sein. Zudem kann auch das Herz-Kreislauf-System übermäßig belastet werden. Besonders Lungenpatienten, die beispielsweise an Asthma oder Raucherlunge (COPD) leiden, sollten sich nicht direkt in den Rauch von Feuerwerkskörpern stellen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.