Teenager gibt sich als Arzt aus – und bleibt einen Monat unerkannt
21.01.2015
Ein Teenager in den USA hat sich Medienberichten zufolge einen Monat lang unbemerkt als Arzt ausgegeben. Der Heranwachsende hatte sich mit einem Patienten im Untersuchungszimmer befunden, als er enttarnt wurde. Die Klinik verzichtete auf eine Anzeige.
Teenager trug weißen Kittel mit Krankenhaus-Logo
Es klingt wie eine Kopie aus dem erfolgreichen Hollywood-Film „Catch me if you can“, in dem sich der Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio als Hochstapler unter anderem als Oberarzt ausgibt und Patienten behandelt. US-amerikanischen Medien zufolge hat sich ein Teenager in Palm Beach, Florida, als Arzt ausgegeben. Wie der Nachrichtensender KCTV5 berichtet, trug der Heranwachsende stets einen weißen Kittel mit dem Logo des Krankenhauses und der Aufschrift „Anästhesie“. Damit täuschte er wochenlang Angestellte und Sicherheitspersonal.
Schwindel wurde erst nach einem Monat aufgedeckt
Es hat einem Monat gedauert, bis der Schwindel im St. Mary’s Medical Center aufflog. Der Teenager trug ein Stethoskop um den Hals, hatte eine Maske an und befand sich mit einem Patienten in einem Untersuchungsraum, als er enttarnt wurde. Dr. Sebastian Kent, ein echter Arzt der Klinik, meinte zunächst, einen sehr jungen Kollegen vor sich zu haben. Er sagte: „Das erste, was ich dachte, war: ‘Ich werde wirklich alt, denn diese jungen Ärzte sehen jedes Jahr jünger aus.’“ Der Mediziner zweifelte dann doch stärker und informierte den Sicherheitsdienst. Dieser rief die Polizei.
Falsche Ärzte auch in Deutschland
Es stellte sich heraus, dass das Personal den Teenager, der sich als „Dr. Robinson“ ausgab, zwar oft in der Klinik gesehen hatten, aber dachten, dass er tatsächlich dort arbeite. Die Mutter des Schwindlers erklärte, ihr Sohn sei krank und habe seine Medikamente nicht genommen. Krankenhaus und Polizei beschlossen, auf eine Anzeige zu verzichten. Die Klinik gab bekannt, dass der junge Mann keinen Zugang zu den Patienten oder deren Fällen gehabt habe. Auch in Deutschland wurden immer wieder Fälle bekannt, in denen sich Laien als Ärzte ausgegeben und Patienten behandelt haben. So kam etwa ein aus Sachsen-Anhalt stammender Mann im vorvergangenen Jahr in Untersuchungshaft, als aufgedeckt wurde, dass er sich in Niedersachsen als Mediziner ausgegeben hatte. Er hatte sich mit Titeln wie „Dr. med. univ. Mag. Psych.“ geschmückt und damit etwa 15 Familien mit schwerst kranken Kindern vorgegaukelt, Arzt zu sein. Einem pflegebedürftigem Jungen hatte der falsche Arzt sogar ein Notfallmedikament gespritzt. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.