Geringer täglicher Marihuana- Konsum schadet der Lunge nicht
25.01.2015
Kiffen schadet der Gesundheit: Das konnte in zahlreichen Untersuchungen wissenschaftlich bestätigt werden. Eine Studie aus den USA kommt nun zu dem Ergebnis, dass Cannabiskonsum für die Lunge nicht zwangsläufig schädlich sein muss. Allerdings darf dann die tägliche Dosis nicht mehr als einen Joint betragen.
Nicht mehr als ein Joint am Tag
Dass Kiffen der Gesundheit schaden kann, hat sich in vielen Studien gezeigt. Unter anderem kann der regelmäßige Konsum von Marihuana und Haschisch zu Herzkreislauf-Problem führen und Psychosen auslösen. Doch der Lunge scheint Cannabis offenbar wesentlich weniger zu schaden, als gemeinhin angenommen. Zumindest dann nicht, wenn die tägliche Dosis einen Joint nicht übersteigt, wie US-Forscher um Russell Kempker von der Emory University in Atlanta nun in einer Studie herausgefunden haben.
Zigarettenpapier verursacht Beschwerden
Die Wissenschaftler haben während 20 Jahren gesammelte Gesundheitsdaten von Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren untersucht. Über ihre Ergebnisse berichten sie in dem Fachjournal: „Annals of the American Thoracic Society“. Wie das Schweizer Internetportal „20min.ch“ schreibt, zeigte sich, dass sich die Lungenfunktion von regelmäßigen Kiffern nicht von der von Abstinenzlern unterschied. Die Cannabis-Konsumenten litten jedoch öfter an Bronchitis-ähnlichen Symptomen wie Husten und Halsschmerzen. Den Forschern zufolge ist daran jedoch nicht das Marihuana schuld, sondern das Zigarettenpapier. So wird berichtet, dass diejenigen Kiffer, die Verdampfer nutzen, nicht unter solchen Beschwerden litten.
Kiffen macht dumm
Die Ergebnisse der Studie dürfen aber nicht als Freifahrtschein zum ständigen Kiffen verstanden werden. In zahlreichen anderen Untersuchungen konnte wissenschaftlich belegt werden, dass regelmäßiger Cannabis-Konsum der Gesundheit sehr wohl schaden kann. Unter anderem können dadurch das Herzkreislauf-System beeinträchtigt und Psychosen ausgelöst werden. Zudem schadet Marihuana den Spermien und macht laut Untersuchungen dumm. So haben etwa im vergangenen Jahr Wissenschaftler der Universität Texas in Dallas herausgefunden, dass regelmäßiger und hoher Marihuana-Konsum die graue Hirnsubstanz abbaut. Die Folge: Das Gehirn schrumpft durch Kiffen.
Tausende Klinikaufenthalte wegen Cannabis
Einen Beleg dafür, wie stark Marihuana der Gesundheit schaden kann, lieferte auch eine Meldung der Techniker Krankenkasse (TK) Anfang vergangenen Jahres. Darin wurde unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes mitgeteilt, dass im Jahr 2012 insgesamt 10.142 Klinikaufenthalte in Deutschland auf die Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“ entfielen. Die Zahl der Fälle hatte sich den Angaben zufolge in den zehn vorangegangenen Jahren fast verdreifacht. (ad)
Bild: Petra Bork / pixelio.de
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