Umfrage: Gesetzliche Krankenkassen warnen vor steigenden Beiträgen
31.01.2015
Erneut haben die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland vor steigenden Beiträgen gewarnt. Einer Umfrage zufolge rechnen drei Viertel der Kassen damit, das der Zusatzbeitrag über 0,9 Prozent steigen wird. Zudem werde das Leistungsangebot der Versicherer sinken.
Steigende Ausgaben und schmelzende Rücklagen
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben angesichts steigender Ausgaben und schmelzender Rücklagen erneut vor steigenden Beiträgen gewarnt. Einer am Freitag vorab veröffentlichten Umfrage des Nachrichtenmagazins „Focus“ unter allen 124 Krankenkassen zufolge rechnen drei Viertel der Kassenchefs damit, dass der momentan übliche Zusatzbeitrag von etwa 0,9 Prozentpunkten steigen wird. Zudem meinen 61 Prozent, dass das Leistungsangebot der Kassen im Gegenzug wieder sinken werde.
Steigende Zusatzbeiträge
Seit Anfang des Jahres gilt ein allgemeiner Beitragssatz von 14,6 Prozent. Allerdings können die Kassen darüber hinaus individuelle Zusatzbeiträge erheben, die derzeit meist um die 0,9 Prozent liegen. Es gibt aber auch Kassen, deren Zusatzbeiträge deutlich niedriger liegen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, rechnet der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) schon länger damit, dass die Versicherten bereits 2016 höhere Beiträge zahlen müssen als zu Beginn dieses Jahres. Demnach könnten die Zusatzbeiträge im kommenden Jahr wegen der steigenden Ausgaben im Schnitt auf über ein Prozent steigen.
Entlastungen nur von kurzer Dauer
Die geringen Entlastungen, von denen rund 20 Millionen Mitglieder seit dem Jahreswechsel profitierten, werden also vermutlich nur von kurzer Dauer sein. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte Anfang des Monats berichtet, um wie viel Prozentpunkte sich die Versicherungsbeiträge in Zukunft möglicherweise erhöhen. Demnach könnten die Zusatzbeiträge nach Berechnungen des Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem von der Universität Düsseldorf von aktuell durchschnittlich knapp 0,9 auf dann 1,15 Prozent des Bruttolohns klettern. Und im Jahr 2017 dürften sie demnach sogar auf 1,4 Prozent steigen. (ad)
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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