Wie ungesund sind Salz, Zucker, Fett und Alkohol?
09.02.2015
Salz, Zucker, Fett und Alkohol haben wahrlich nicht den Ruf, gut für die Gesundheit zu sein. Doch kaum jemand kommt darum herum, Salz und Fett zur Zubereitung leckerer Mahlzeiten zu verwenden. Auch Zucker steht bei vielen auf dem täglichen Speiseplan. Und Alkohol ist das wohl verbreitetste Genussmittel. Wie ungesund sind die „bösen Vier“ aber wirklich?
Die „bösen Vier“ werden als ungesund verteufelt
Alle Menschen wollen gesund leben. Die Ernährung spielt dabei mitunter die größte Rolle. Doch vieles was schmeckt, gilt als ungesund: Fett macht dick, Zucker macht noch dicker, Salz führt zu Bluthochdruck und Alkohol schädigt die Leber. Man muss aber nicht grundsätzlich auf fettiges, salziges oder süßes Essen verzichten, um sich gesund zu ernähren. Und auch das ein oder andere alkoholische Getränk ist erlaubt. Doch wie so oft im Leben: Es kommt auf das rechte Maß an. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet in einer aktuellen Meldung darüber, wie ungesund die verteufelten „bösen Vier“ wirklich sind.
Fettes Essen belastet die Leber
Eine fettreiche Ernährung belastet die Leber. Fett kann sich in den Zellen einlagern, was zu einer Fettleber führt, die sich mit der Zeit auch entzünden kann, wie die Deutsche Leberstiftung erklärt. Da Betroffene oft nichts von ihrer Fettleber wissen, rät die Stiftung zu einer regelmäßigen Kontrolle der Leberwerte beim Hausarzt. Viele Lebererkrankungen können unbehandelt zur Leberzirrhose und zum Leberzellkrebs führen. Wenn erhöhte Leberwerte festgestellt wurden, bieten sich neben Medikamenten und einer Umstellung der Lebensweise auch Möglichkeiten zum Leber entgiften aus der Pflanzenheilkunde an, um die Werte zu senken.
Lieber pflanzliche statt tierische Fette konsumieren
Allerdings ist eine potentielle Schädigung der Leber nicht der einzige Grund, warum Fett nur in Maßen konsumiert werden sollte. Durch fetthaltiges Essen steigt auch die Gefahr, an Übergewicht oder Adipositas zu leiden. Und dadurch erhöht sich das Risiko für zahlreiche Krankheiten. So weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) darauf hin, dass zu viele gesättigte Fettsäuren das Risiko für Fettstoffwechselstörungen erhöhen, mit der möglichen Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Zeitschrift „Neue Apotheken Illustrierte“ teilt mit, dass den größten Fettanteil am Tag Streich- und Kochfette ausmachen, also Butter, Margarine, Schmand oder Öle. Danach folgen Fleischwaren und Milchprodukte. Fett darf aber nicht grundsätzlich verteufelt werden. Fettsäuren sind laut der DGE lebensnotwendig. Gut sei auf ungesättigte Fettsäuren zurückzugreifen und statt tierischer lieber pflanzliche Fette zu konsumieren. Das macht sich auch positiv bei den Cholesterinwerten bemerkbar. Die sollten niedrig sein, um so zum Beispiel das Schlaganfall-Risiko zu mindern, teilt der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Krefeld mit.
Ein Zuviel an Zucker erhöht das Risiko für Übergewicht und Diabetes
Der menschliche Körper braucht Kohlenhydrate als Energielieferanten. Dazu zählen auch Stärke und Zucker. Doch ein Zuviel davon führt schnell zu Übergewicht. Insbesondere zuckerhaltige Limonaden werden kritisch gesehen. Diese enthalten neben dem Zucker häufig keine weiteren Nährstoffe. Solche Getränke fördern nicht nur Übergewicht, sondern erhöhen auch das Risiko für Diabetes, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in ihrem Ratgeber „Achtung, Zucker!“ erklärt. Auch wenn Kohlenhydrate ein Muss für den Körper sind, Zucker ist es nicht. Um auf Zucker oder andere Süßungsmittel wie Honig oder Sirup weitgehend zu verzichten, sollten Verbraucher besser zu frischem Obst oder selbstgemachtem Fruchtjoghurt greifen. Erst kürzlich hatte die Verbraucherzentrale Bayern zudem darauf hingewiesen, dass brauner Zucker nicht gesünder als weißer(„https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/brauner-zucker-nicht-gesuender-als-weisser-901853447533.php“) ist. In manchen Ländern versucht man dem Problem der süßen Getränke mit speziellen Abgaben zu begegnen. So gibt es etwa in Frankreich seit 2012 eine „Cola-Steuer“ für mit Zucker angereicherte Getränke.
„Versteckter“ Zucker in Lebensmitteln
In der dpa-Meldung wird darauf verwiesen, dass man am besten auf die Nährwerttabelle gucken soll, um so die enthaltenen Einfach- und Zweifachzucker zu ermitteln. Die Zutatenliste allein reicht oft nicht, da neben „Zucker“ auch andere Bestandteile wie Milch- und Fruchtzucker, Dextrose oder Saccharose zum Gehalt beitragen. Zudem erhöhen Zutaten wie getrocknete Früchte oder Schokoladenstreusel den Zuckergehalt. Darüber hinaus kann Zucker schlecht für die Zähne sein, wie verschiedene Studien belegen. Die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhalt (DGZ) rät, den Verzehr von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken einzuschränken und auch die Frequenz zuckerhaltiger Zwischenmahlzeiten und Getränke zu mindern. Zudem könne das Karies-Risiko durch einen Ersatz des Zuckers durch Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe vermindert werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene nicht mehr als 50 bis maximal 60 Gramm Zucker pro Tag.
Hoher Blutdruck durch zu viel Salz
Salz, die Nummer drei unter den „bösen Vier“, lässt den Blutdruck steigen. Bluthochdruck wiederum ist ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Richtlinien der WHO zufolge sollte ein Erwachsener maximal sechs Gramm Salz am Tag zu sich nehmen.Laut der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention entspricht dies etwa einem gestrichenen Teelöffel. Allerdings kämen Deutsche täglich im Schnitt auf 9,5 Gramm. Das Schlaganfallrisiko erhöhe sich bei einem Verzehr von täglich zehn statt fünf Gramm Salz langfristig um fast ein Viertel, teilt der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) mit. Ganz vom Speiseplan verschwinden darf es jedoch nicht. Für den Körper ist Salz überlebenswichtig. Wie die Hochdruckliga erläutert, schütze das enthaltene Natrium die Zellen vor dem Austrocknen, regle den Wasserhaushalt, den Stoffwechsel und die Blutzirkulation. Idealerweise sollte auch auf Fertigprodukte verzichtet werden, um den Salzgehalt im Blick zu behalten. Wenn man selbst kocht, ist man sich eher bewusst wie viel Salz enthalten ist und kann zudem auf Alternativen für mehr Geschmack zurückgreifen, wie frische Gewürze und Kräuter.
Wie viel Alkohol ist schädlich?
Regelmäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt der DGE zufolge die Muskelleistung, schädigt Nerven und Organe – neben der Leber etwa die Bauchspeicheldrüse, und begünstigt die Entstehung von Übergewicht sowie psychische Störungen und Krebskrankheiten. Frauen sollten am besten pro Tag nicht mehr als ein Glas Bier, Wein oder einen Schnaps trinken, um Gefahren für die Leber zu minimieren und darüber hinaus an zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im vergangenen Jahr mitteilte. Für Männer gelten etwas andere Grenzwerte. Bei ihnen ist das Risiko für gesundheitliche Schäden auch bei maximal zwei Gläsern Bier oder Wein oder zwei Schnäpsen pro Tag noch relativ gering. Doch auch sie sollten an mindestens zwei Tagen pro Woche komplett auf Alkohol verzichten. Das Trinkverhalten der Eltern prägt auch die Kinder. Wenn der Nachwuchs zum Beispiel lernt, dass Alkohol zum Feierabend oder zur Freizeit gehört, werden sie dieses Ritual später übernehmen. Vor allem problematisch sei, wenn die Eltern wegen Stress zum Alkohol greifen, um damit zu entspannen. Darauf hat der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie hingewiesen. (ad)
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