60 Kilo Röntgenbilder mit persönlichen Daten auf der Straße gefunden
13.02.2015
Nachdem am Mittwoch kiloweise Röntgenaufnahmen der Klinik Weilheim in Bayern am Straßenrand gefunden wurden, hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Die Röntgenaufnahmen weisen sensible persönliche Daten auf und sollten daher nicht in die Hände Dritter gelangen. Der Bayerische Datenschutzbeauftragten Thomas Petri sieht in dm Vorfall laut Medienberichten "einen eindeutigen Datenschutzverstoß" und kündigte "eine genaue Überprüfung des Falls an".
Den Angaben der Klinik Weilheim zufolge wurden die gefundenen Röntgenaufnahmen am Freitag zuvor „einer Entsorgungsfirma übergeben, damit diese die Bilder fachgerecht vernichtet.“ Bei den Röntgenunterlagen habe es sich ausnahmslos um Material gehandelt, für das keine Aufbewahrungspflicht mehr bestand, so die Mitteilung des Klinikums. Demnach wahren die Bilder mindestens zehn Jahre als, da dies die Mindestaufbewahrungsfrist bei Röntgenbildern ist. Wieso die Aufnahmen nicht richtig entsorgt wurden und stattdessen am Straßenrand landeten, bleibt bislang offen. Die Klinik werde Strafanzeige stellen, so die Mitteilung der Geschäftsführung.
60 Kilogramm Röntgenbilder am Straßenrand
Ein- bis zweimal im Jahr erfolgt in der Klinik Weilheim die Entsorgung alter Röntgenunterlagen. Die beauftragte Entsorgungsfirma hole die Unterlagen in der Klinik ab und sei anschließend verpflichtet, diese nach den geltenden Bestimmungen zu vernichten, so die Mitteilung des Klinikums. Der Auftrag zur Abholung und Entsorgung von 90 sogenannten „Filmsäcken“ (jeweils zwischen zehn und 15 Kilogramm) durch die Entsorgungsfirma am Freitag wurde offensichtlich jedoch nur unzureichend umgesetzt. Ein 68-jähriger Unternehmer fand vier Säcke mit rund 60 Kilogramm Röntgenaufnahmen am Straßenrand in Neuperlach. Die Bilder wurden durch die Polizei sichergestellt. „In den Filmsäcken waren Röntgenaufnahmen, die zum Teil Silber oder Silberverbindungen enthalten“, berichtet die Klinik Weilheim weiter. Zudem waren auf den Bildern auch persönliche Daten der Patienten ersichtlich.
Konsequenzen aus dem Röntgenbildfund?
Offensichtlich sei das zu entsorgende Material nicht bei der dafür beauftragten Stelle angekommen, so die Mitteilung des Klinikums. Der stellvertretende Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau, Florian Diebel, betonte, dass die Klinik weiterhin in engem Kontakt mit der Polizei stehe, um den Vorfall aufzuklären. Intern seien zwischenzeitlich die eingebundenen Mitarbeiter, welche in regelmäßigen Abständen solche Entsorgungsaufträge koordinieren, befragt worden und Strafanzeige werde gestellt, erläuterte der Geschäftsführer in einer Pressemitteilung (http://www.kh-gmbh-ws.de/index.php/17-klinik-weilheim/535-konsequenzen-aus-dem-roentgenbilderfund )zu den Konsequenzen aus dem Röntgenbildfund. (fp)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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