WHO empfiehlt neuen Ebola-Schnelltest
20.02.2015
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen neuen Ebola-Schnelltest, mit dem innerhalb von 15 Minuten festgestellt werden kann, ob ein Patient tatsächlich an der schweren Infektionskrankheit leidet. Bisher dauerte die Diagnose mindestens einen Tag. Nachteil: "Der Schnelltest ist weniger zuverlässig".
Ebola-Schnelltest liefert unsicherere Ergebnisse als bisheriges Verfahren
In Westafrika wütetet noch immer die Ebola-Epidemie. Offiziellen Zahlen zufolge sind bereits mehr als 23.200 Menschen erkrankt, 9.380 von ihnen überlebten die Infektionskrankheit nicht. Die WHO geht jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Während die Zahl der Neuinfektionen in Guinea und Liberia in der vergangenen Woche gesunken ist, stecken sich vor allem in Sierra Leones Hauptstadt Freetown immer noch viele Menschen mit dem Virus an.
Meist leiden die Betroffenen an hohem Fieber. Da dies aber auch ein Symptom für andere Erkrankungen wie Malaria sein kann, ist es besonders wichtig, möglichst schnell eine Diagnose zu stellen. Bisher war dafür jedoch eine relativ aufwendige Methode notwendig. Dabei wurden Blutproben des Patienten auf Virus-Erbgut analysiert. Das Verfahren kann bis zu einem Tag dauern. Zudem kann es nur von geschultem Personal in einem Labor durchgeführt werden.
Die WHO empfiehlt deshalb einen neuen Ebola-Schnelltest, der bereits nach 15 Minuten ein Ergebnis liefert. Der sogenannte ReEBOV-Test des US-amerikanischen Unternehmens Corgenix sucht nach Virusproteinen anstatt nach Erbgutmaterial der Erreger. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Test sehr leicht ohne Labor und auch ohne spezielle Schulung durchgeführt werden kann. Leider ist die Trefferquote "deutlich schlechter als beim bisherigen Verfahren". ReEBOV identifiziert 92 Prozent der Ebola-Patienten korrekt als krank. In 85 Prozent der Fälle liefert der Test das richtige Ergebnis, wenn der Patient nicht an Ebola erkrankt ist. Die WHO rät deshalb dazu, das Ergebnis des Schnelltests, wenn möglich von einem sichereren Verfahren bestätigen zu lassen. (ag)
Bild: Andreas Morlok / pixelio.de
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