Masernausbruch: Unbedingt Impfschutz prüfen
22.02.2015
Kinderärzte weisen darauf hin, dass Eltern angesichts der aktuellen Masern-Welle sowohl ihren eigenen Impfschutz als auch den ihres Nachwuchses prüfen lassen sollten. Masern sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. In manchen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.
Impfschutz von Eltern und Kindern prüfen lassen
Zunächst fühlt es sich ähnlich wie eine Erkältung an, doch dann breitet sich der rote Hautausschlag über den ganzen Körper aus: Angesichts der aktuellen Masern-Welle sollten Eltern sowohl ihren eigenen Impfschutz als auch den ihrer Kinder prüfen lassen. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hin. Gegen das Virus sind nur diejenigen immun, die zweimal geimpft wurden. Daher sollten alle, die sich unsicher sind, am besten bei ihrem Arzt nachfragen. Kinderarzt Ulrich Fegeler vom BVKJ rät dazu, sich im Zweifel lieber einmal zu viel piksen zu lassen. Demnach schade eine überschüssige Dosis nicht. Lediglich bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem ist Vorsicht geboten, weil der Masernimpfstoff lebende Erreger enthält und deswegen eine besondere Belastung für die Abwehrkräfte darstellt.
Säuglinge können ab elf Monaten immunisiert werden
Die Krankheit sollte eigentlich in Deutschland bis zu diesem Jahr so gut wie ausgerottet sein. Doch laut dem für die Überwachung von Infektionskrankheiten zuständigen Robert-Koch-Institut (RKI) ereignet sich derzeit in Berlin ein großer Masernausbruch. Demnach gab es in der Hauptstadt seit Oktober vergangenen Jahres 375 Masernfälle. Dem RKI zufolge sind Impflücken in der Bevölkerung der Grund für die hohen Infektionsraten. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) auch Jugendlichen und Erwachsenen, ihren Masern-Impfschutz zu prüfen und die Immunisierung gegebenenfalls nachzuholen. Die Impfung wird in der Regel in Kombination mit Mumps und Röteln verabreicht. Allerdings können Säuglinge erst ab dem Alter von elf Monaten immunisiert werden.
Masern im ersten Lebensjahr besonders gefährlich
Im ersten Lebensjahr ist Medizinern zufolge eine Masernerkrankung besonders gefährlich. Daher sollten die Mutter und enge Kontaktpersonen unbedingt geimpft sein, hebt Kinderarzt Fegeler hervor. Die zweite Impfung erfolgt im Idealfall im Alter von 15 bis 23 Monaten. Wie es heißt, stecken sich diejenigen, die nicht geimpft sind, bei Kontakt mit dem Virus mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit an. Masern verbreiten sich sowohl über Tröpfcheninfektion als auch durch den Kontakt mit virenhaltigen Körperflüssigkeiten.
Bei geschwächtem Immunsystem drohen schwerwiegende Komplikationen
Gesundheitsexperten verweisen regelmäßig darauf, die Krankheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zu den häufigsten Symptomen Fieber und dem typischen Ausschlag kommen oft auch Beschwerden wie eine Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten. Zudem können durch das geschwächte Immunsystem Komplikationen wie eine Mittelohrentzündung oder Durchfall auftreten. In manchen Fällen kann es aber auch zu lebensbedrohlichen oder gar tödlichen Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnentzündungen kommen. Impfgegner weisen zwar häufig auf möglichen Nebenwirkungen einer Immunisierung wie Hautrötungen, Schwellungen, Fieber oder leichter Juckender Hautausschlag hin. Diese sind jedoch im Vergleich zu den Effekten einer Masern-Erkrankung kein Vergleich, meinen Befürworter. (ad)
Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de
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