Forscher entwickeln Algorithmus zur Erkennung von Depressionen
Depressionen sind ernstzunehmende Störungen der Psyche. Für Betroffene kann solch eine Erkrankung schreckliche Folgen haben. Im schlimmsten Fall führen Depressionen zum Suizid. Aber wie können wir feststellen, ob wir an einer Depression leiden? Forscher entwickelten jetzt einen neuen Algorithmus, welcher Fotos auf Instagram auf Anzeichen für Depressionen untersuchen kann.
Können Fotos einem Computerprogramm zeigen, ob wir depressiv sind? Wissenschaftler der weltweit anerkannten Harvard University haben in Zusammenarbeit mit der University of Vermont einen Algorithmus entwickelt, welcher vorliegende Depressionen durch die Auswertung von Fotos auf Instagram erkennen kann. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Cornell University Library.
Analyse von Bildern kann Depressionen feststellen
Was sagen die von Ihnen bei Instagram veröffentlichten Fotos über ihren psychischen Zustand aus? Anscheinend eine ganze Menge. Es ist sogar möglich, eine auftretende Depression durch die Analyse der Bilder festzustellen, sagen die Forscher in ihrer Studie. Wenn Menschen überwiegend dunkle und graue Bilder posten, haben sie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Depressionen zu leiden.
Neuer Algorithmus überprüft Bilder auf Anzeichen von psychischen Erkrankungen
Die Forscher von der Harvard University und der University of Vermont haben einen neuen Algorithmus entwickelt. Dieser kann Fotos auf Instagram auf Anzeichen für Depressionen und andere psychische Erkrankungen überprüfen, erläutern die Mediziner. So können diese gefährlichen Erkrankungen bereits in einem frühen Stadium festgestellt werden. Nach Angaben der Forscher gibt es eine Verbindung zwischen der Verwendung von Farbe und dem psychischen Zustand einer Person.
Studie untersucht 170 Probanden mit Instagram Konto
Die Forscher untersuchten für ihre Studie über 170 Mitarbeiter vom sogenannten Amazon Mechanical Turk-Service. Alle Teilnehmenden hatten ein Instagram-Konto. Instagram ist ein kostenloser Online-Dienst zum Teilen von Fotos und Videos. Die Probanden mussten einen Fragebogen ausfüllen, welcher auch in Kliniken für die Feststellung von Depressionen verwendet wird.
Über 100 Bilder pro Teilnehmer analysiert und ausgewertet
Von jedem Teilnehmenden wurden über 100 Bilder durch die Forscher ausgewählt. Die Bilder wurden danach Menschen zu Bewertung vorgelegt. Diese sollten die Bilder auf einer Skala von null bis fünf einordnen. Dabei sollten sie beispielsweise angeben, ob die Bilder interessant, traurig oder glücklich wirkten. Zusätzlich wurden die Fotos anhand ihrer Sättigung, Farbton und der Anzahl der Gesichter kategorisiert, fügen die Experten hinzu.
Sättigung, Helligkeit und Filter können viel über Depressionen aussagen
Die Forscher fanden bei ihrer Studie heraus, dass sowohl eine verminderte Sättigung und Helligkeit, als auch ein erhöhter Farbton Depression vorhersagen können. Außerdem verwenden depressive und nicht-depressive Menschen unterschiedliche Filter, erläutern die Wissenschaftler. Depressive Menschen verwendeten generell seltener einen Filter.
Algorithmus erkennt Depressionen mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent
Durch die frühe Feststellung einer Depression wird eine schnelle Behandlung ermöglicht. So können Betroffene beispielsweise mit einfachen aber funktionierenden Therapien bei Depressionen und Angsterkrankungen effektiver behandelt werden, sagen die Mediziner. Durch den neuen Algorithmus war es möglich, dass Depressionen mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent erkannt wurden.
Heutzutage werden zu oft ohne Grund Antidepressiva verschrieben
Es gibt etliche verschiedene Methoden, um Depressionen erfolgreich zu behandeln. Nicht immer sind dabei Unmengen an Medikamenten dafür nötig. In der heutigen Zeit werden oft sogar unnötig Medikamente verschrieben. Beispielsweise werden Antidepressiva häufig ohne vorliegende Depressionen verabreicht.
Sport und Yoga können bei Depressionen helfen
Neben den Medikamenten können auch andere Methoden zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden. Beispielsweise wirkt Yoga-Training sehr gut bei psychischen Krankheiten. Generell lässt sich festhalten, dass auch Sport gegen Depressionen hilft. Dies wurde durch frühere Studien bereits eindeutig nachgewiesen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.