Studie: Lang lebende Eltern deuten auf gute Gesundheit der Kinder hin
Eine Studie britischer Wissenschaftler zeigt, dass Kinder von alt werdenden Eltern ebenfalls gute Chancen haben, ein hohes Alter zu erreichen. Den Forschern zufolge geht die Langlebigkeit der Eltern häufig mit einer besseren Herzgesundheit des Nachwuchses einher.
Einflüsse auf unsere Lebenserwartung
Es ist lange bekannt, dass die Gene einen ganz wesentlichen Einfluss auf unsere Lebenserwartung haben. Sie steuern ein langes Leben. Auch der Lebensstil spielt eine wichtige Rolle, um die Lebenserwartung steigen zu lassen. Hier wird meist geraten, regelmäßig Sport zu treiben, Übergewicht zu vermeiden, sich ausgewogen und ohne allzu viel Fett, Salz und Zucker zu ernähren und die Hände von Zigaretten und Alkohol zu lassen.
Britische Wissenschaftler berichten nun über einen weiteren Faktor, der für ein längeres Leben sorgen kann: Lang lebende Eltern.
Höhere Überlebenschancen durch ältere Eltern
Eine neue Studie britischer Wissenschaftler zeigt, welche Auswirkungen die Lebenserwartung der Eltern für die eigene Gesundheit haben kann. „Je länger unsere Eltern gelebt haben, desto länger werden wir wahrscheinlich selbst leben und desto wahrscheinlicher werden wir auch in unseren 60er und 70er Jahren noch gesund sein“, schreiben die Forscher der University of Exeter in einer Mitteilung, die auf „EurekAlert!“ veröffentlicht wurde.
Die Untersuchung zeigte, dass unsere Überlebenschancen für jedes Jahrzehnt um 17 Prozent erhöht wird, wenn mindestens ein Elternteil älter als 70 wurde.
Eigenes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten vorhersagen
An der Studie unter Leitung von Wissenschaftlern der University of Exeter war ein Team von wissenschaftlichen Instituten und Hochschulen aus England, den USA, Frankreich und Indien beteiligt. Laut den Experten konnten erstmals Beweise dafür gefunden werden, dass das Wissen über das Todesalter der Eltern dabei hilft, das eigene Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten vorherzusagen. Die Studienergebnisse wurden kürzlich im Fachmagazin „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht.
Um zu ihren Erkenntnissen zu gelangen, analysierten die Wissenschaftler Daten von insgesamt 186.000 Teilnehmern aus Großbritannien, die zwischen 55 und 73 Jahren alt waren. Sie stellten dabei fest, dass bei Probanden, deren Eltern länger lebten, Erkrankungen wie Herzleiden, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und Vorhofflimmern seltener auftraten. Auch unter Berücksichtigung von Faktoren wie Rauchen, hohem Alkoholkonsum, geringer körperlicher Aktivität und Fettleibigkeit (Adipositas) traf dies zu.
Gesundheit selbst in die Hand nehmen
Erstautor Luke C. Pilling sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Diese Erkenntnisse sind wichtig, weil sie uns zeigen, dass uns das Wissen über das Todesalter unserer Eltern auch Informationen über unser eigenes Risiko für Tod und Krankheiten liefert.“ Das bedeutet natürlich nicht, dass der Nachwuchs von Eltern, die früh gestorben sind, ebenfalls jung sterben wird. Sie können ihre Gesundheit sehr wohl verbessern.
„Aktuellen Empfehlungen zufolge können Menschen ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, indem sie körperlich aktiv sind, ausgewogen essen und nicht rauchen“, so Pilling. Die nicht an der Studie beteiligte Kardiologin Dr. Nisha Parikh von der University of California sagte laut Reuters: „Wenn Sie einen Elternteil haben, der früh gestorben ist, könnte das ein Grund sein, zu einem Arzt zu gehen, um sich auf Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen untersuchen zu lassen und diese gegebenenfalls zu behandeln.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.