Pochende Schläfen, brummender Kopf: Was Sie über Kopfschmerzen wissen sollten
Rund acht Millionen Bundesbürger leiden regelmäßig an Kopfschmerzen. Viele greifen dann schnell zu frei verkäuflichen Schmerzmitteln. In vielen Fällen könnten allerdings auch einfache Hausmittel helfen. Oft kann man auch vorbeugen, so dass es gar nicht erst zu den unangenehmen Schmerzen kommt.
Rund acht Millionen Deutsche haben regelmäßig Kopfschmerzen
Schmerzen an den Schläfen und ein brummender Schädel: Kopfschmerzen zählen mittlerweile zu den Volkskrankheiten. Allein in Deutschland leiden bis zu acht Millionen regelmäßig an den unangenehmen Schmerzen. Manche Betroffene greife dann schnell zu Medikamenten, doch natürliche Hausmittel bei Kopfschmerzen sind oft deutlich effektiver. In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa berichtet ein Experte über viel Wissenswertes zum Thema.
Symptom bestimmter Krankheiten
Wie Charly Gaul von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) erklärt, sind die Ursachen für Kopfschmerzen oft nicht klar zu benennen, es gibt aber Auslöser. Diese können beispielsweise Durst, ein Wetterumschwung, zu viel Sonne oder ein Glas Alkohol sein. Kopfschmerzen können allerdings auch Begleiterscheinungen bestimmter Krankheiten, wie Grippe oder Nasennebenhöhlenentzündung sein. Experten sprechen dann auch von sogenannten „sekundären Kopfschmerzen“.
Unterschied zwischen normalen Kopfschmerzen und Migräne
Bei normalen Kopfschmerzen, die eher Spannungskopfschmerzen sind, kommt es häufig auf beiden Kopfseiten zu drückenden Schmerzen. „Da brummt der Schädel, aber meist mehr nicht“, erläutert Gaul. „Manche Patienten empfinden den Schmerz aber auch als stark.“
Bei Migräne-Anfällen hingegen werden die sehr starken Schmerzen unter anderem von Übelkeit, intensiver Lichtempfindlichkeit, Geräuschen und häufig auch Gerüchen begleitet. In den meisten Fällen tut es nur auf einer Seite des Kopfes weh. Laut Gaul können Migräne-Attacken zwischen vier und 72 Stunden dauern.
Kopfschmerzen wirkungsvoll bekämpfen
Bei der Therapie kommt es unter anderem stark darauf an, ob es sich um Kopfschmerzen oder Migräne handelt. Während zum Beispiel Bewegung eine Migräne-Attacke häufig nur schlimmer macht, kann etwas Aktivität bei Spannungskopfschmerzen helfen.
Zudem kann man die Kopfschmerzen mit Pfefferminzöl natürlich therapieren. Auch andere Hausmittel, wie ein paar Tropfen Melissengeist auf ein Stück Zucker aufgetragen und eingenommen, können oft helfen.
Zwar wären frei erhältliche Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Kombinationen mit Acetylsalicylsäure, Koffein und Paracetamol der nächste Schritt, doch bei eher leichten Kopfschmerzen könne man laut Gaul häufig auf sie verzichten.
Bei Migräne helfen Schmerzmittel oft nicht
„Ein Migräne-Anfall ist ein Signal des Gehirns, dass es Rückzug und Ruhe braucht“, erklärt Gaul. Der erste Schritt sei, sich in einen abgedunkelten Raum zurückzuziehen. Zwar können Betroffene frei verkäufliche Medikamente nehmen, doch manchmal helfen diese bei Migräne nicht.
Triptane, spezielle Schmerzmittel, können dann womöglich die Lösung sein. Sie wirken auch gegen die Begleiterscheinungen der Migräne-Attacke. „Zwei Triptane sind in Deutschland frei verkäuflich“, so der Fachmann. Trotzdem sollte mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Migräne natürlich bekämpfen
Des Weiteren stehen verschieden Hausmittel gegen Migräne zur Verfügung. Helfen können beispielsweise Ingwer oder ein Tee mit Silberweide. Bei leichten Beschwerden können zudem Wechselduschen hilfreich sein.
Und: „Neben medikamentösen und interventionellen Verfahren bestehen zur Behandlung der Migräne nicht medikamentöse Möglichkeiten, die überwiegend der Verhaltenstherapie entstammen“, schreibt die DMKG in einer aktuellen Leitlinie.
Auch „Entspannungsverfahren (insbesondere die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson), Ausdauersport und verschiedene Arten von Biofeedback sind neben der Anwendung kognitiver Verhaltenstherapie in der Behandlung der Migräne effektiv“, heißt es dort weiter.
Kopfschmerzen und Migräne vorbeugen
Die Antwort auf die Frage, wie Kopfschmerzen und Migräne vorgebeugt werden kann, richtet sich nach den möglichen Beschwerden. Bei manchen Menschen stellen sich schon Schmerzen ein, wenn sie ein Glas Rotwein trinken. Werden solche Auslöser bemerkt, sollte man sie besser meiden und in diesem Fall lieber auf Alkohol verzichten.
Vorbeugend können auch Ausdauersport sowie Entspannungsübungen zum Stressabbau wirken. Wie Gaul abschließend erklärt, versuchen Mediziner stark betroffenen Patienten mit einer vorbeugenden medikamentösen Behandlung zu helfen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.