Risiken durch falsche Arzneimitteleinnahme vermeiden
In Deutschland kommt es pro Jahr zu rund 250.000 Krankenhauseinweisungen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die auf Medikationsfehler zurückzuführen sind. Der „Internationale Tag der Patientensicherheit“ soll dazu beitragen, gesundheitliche Gefahren durch unsachgemäße Einnahme zu reduzieren.
Jeder vierte Deutsche nimmt täglich mehrere Medikamente
Gesundheitsexperten fordern seit Jahren, Patienten besser vor Medikationsfehlern zu schützen. Häufige Medikationsfehler sind unter anderem Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln. Hierzulande ist ein sehr großer Bevölkerungsteil auf die Einnahme mehrerer Medikamente angewiesen. So zeigte eine Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), dass rund jeder Vierte in Deutschland täglich mehrere Pillen zugleich nimmt.
Der„Internationale Tag der Patientensicherheit“ unter dem Motto „Gemeinsam Medikationsfehler vermeiden“ soll dazu beitragen, gesundheitliche Risiken durch unsachgemäße Arzneimitteleinnahme zu mindern.
Gesundheitliche Gefahren durch unsachgemäße Einnahme
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, der die Schirmherrschaft übernommen hat, erklärte dazu in einer Mitteilung: „Arzneimittel sind in vielen Fällen entscheidend für den Heilungsprozess – zugleich bestehen gesundheitliche Gefahren durch unsachgemäße Einnahme. Mit dem neuen Aktionsplan zur Arzneimitteltherapiesicherheit, den das Bundeskabinett im August beschlossen hat, fördern wir den sicheren Umgang mit Arzneimitteln.“
„Ab Oktober hat jeder Versicherte, der mindestens drei verordnete Arzneimittel anwendet, Anspruch auf einen Medikationsplan. Gerade für ältere, chronisch und mehrfach erkrankte Menschen ist das eine große Hilfe“, so der CDU-Politiker. Ab 2018 soll der Medikationsplan auch elektronisch von der Gesundheitskarte abrufbar sein. Vor allem für Senioren dürfte dies hilfreich sein, den Überblick über eingenommene Medikamente zu behalten.
Viertel Million Krankenhauseinweisungen könnten vermieden werden
Laut Ministeriumsmitteilung betreffen unerwünschte Arzneimittelwirkungen insbesondere Menschen, die langfristig mehrere Arzneimittel gleichzeitig anwenden. Etwa fünf Prozent aller Krankenhauseinweisungen gehen demnach auf unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln zurück, ein Viertel davon könnte vermieden werden. Das bedeutet, dass schätzungsweise rund 250.000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen sind. (ad)
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