Dank Fruchtfliegen neue Erkenntnisse über Tumoren gewonnen
Krebsforscher haben mit Untersuchungen an Fruchtfliegen neue Erkenntnisse über die Entstehung von Tumoren gewonnen, die sich auch auf den Menschen übertragen lassen. Auf einem Symposium in Heidelberg, an dem Hunderte Experten aus aller Welt teilnehmen, wird derzeit über Stammzellen, Krebs und Krebsstammzellen berichtet und diskutiert.
Neue Erkenntnisse über Entstehung von Tumoren
In manchen Jahren werden Fruchtfliegen zu einer regelrechten sommerlichen Plage. Das St.-Vinzenz-Krankenhaus in Düsseldorf musste 2014 sogar zwei OP-Säle schließen, da diese von Fruchtfliegen befallen waren. In anderen Bereichen des Gesundheitsbereichs sind die kleinen Insekten allerdings sehr hilfreich. So haben Krebsforscher mit Untersuchungen an Fruchtfliegen neue Erkenntnisse über die Entstehung von Tumoren gewonnen.
Internationales Symposium in Heidelberg
Der Wiener Molekularbiologe Jürgen Knoblich erklärte in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa: „Uns ist es gelungen, die Ausbildung einer Tumorstammzelle aus einer normalen Stammzelle in der Fruchtfliege nachzubauen.“
Knoblich nimmt derzeit an dem Internationalen Heinrich Behr Symposium teil, bei dem sich „regelmäßig die internationale Elite an Krebs-, Stammzell- und Tumorstammzellforschern in Heidelberg“ versammelt, wie es in einer Mitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) heißt.
Forschung lässt sich auf den Menschen übertragen
Die Forschung des Experten vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien habe gezeigt, dass Defekte in der Zellteilung bei der Fruchtfliege zur Entstehung von Tumoren führten. Wenn ein bestimmtes Gen mutiert und das entsprechende Protein damit aus der Fliege entfernt werde, entstehe ein Gehirntumor, erklärte Knoblich. „Und diese Gehirntumore in der Fliege haben Eigenschaften, die auch sehr charakteristisch sind für menschliche Tumore.“
Beispielsweise teilten sich die Zellen darin wesentlich stärker als in gesundem Gewebe. „Während die normale Stammzelle irgendwann aufhört, sich zu teilen, sterben diese Tumorstammzellen nicht“, erklärte Knoblich. Laut der Agenturmeldung lasse sich die Forschung auf den Menschen übertragen, da es dieses bestimmte Protein auch in ihm gebe.
Fruchtfliegen können Krebszellen riechen
Schon vor Jahren hatten Wissenschaftler der Universität Konstanz und der Universität La Sapienza in Rom berichtet, dass bestimmte Fruchtfliegen Krebszellen riechen können. Durch ihre Duftrezeptoren können sie demnach nicht nur zwischen gesunden und kranken Zellen unterscheiden, sondern auch einordnen, zu welcher Gruppe von Krebs das Geschwür gehört. (ad)
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