In Deutschland leben mittlerweile rund acht Millionen Vegetarier, das sind mehr als zehn Prozent der Bevölkerung*. Insgesamt 900.000 Menschen leben vegan, Tendenz steigend. Nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg, hat sich die Zahl der vegetarisch lebenden Menschen seit 1983 mehr als verfünfzehnfacht. Damals ernährten sich nur etwa 0,6 Prozent der Bevölkerung vegetarisch. Eine repräsentative Umfrage kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass in Deutschland aktuell 42 Millionen Flexitarier, auch Teilzeitvegetarier genannt, leben. Sie essen an drei oder mehr Tagen pro Woche kein Fleisch. “Die pflanzliche Lebensweise ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das zeigen der aktuell niedrige Fleischkonsum und das gleichzeitig wachsende Angebot von Veggie-Produkte im Supermarkt oder Restaurant”, sagt Sebastian Joy, Geschäftsführer des VEBU. “Ob aus ethischen Gründen, zum Schutz der Umwelt und des Klimas, zum Erhalt der eigenen Gesundheit oder aufgrund von Neugier, es gibt viele Gründe, die vegetarisch-vegane Lebensweise für sich zu entdecken”, so Joy weiter.
Menschen in Deutschland essen weniger Fleisch
Die in Deutschland lebenden Menschen essen immer weniger Fleisch. Der Fleischverzehr ist hierzulande aktuell so niedrig wie nie zuvor. Das zeigt die ‘Versorgungsbilanz Fleisch 2015’ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung**. Insgesamt würden die Konsumenten in Deutschland 59,17 Kilogramm Fleisch pro Jahr und Person verzehren.
UNO-Experten*** schlagen eine intelligentere und ressourcenschonendere Lebensmittelproduktion vor, um den Fleischkonsum in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren. Dabei helfen würde auch, die im Sinne der geforderten Reduzierung des Konsums von Fleisch und tierischer Nahrungsmittel vorgeschlagene höhere Besteuerungen dieser Produkte, so die Experten.
Vegetarische Lebensmittel auf Erfolgskurs
Die Nachfrage nach vegetarisch-veganen Produkten und Dienstleistungen wächst rasant. Alle bekannten Supermärkte und Discounter führen mittlerweile ein breites Produktsortiment pflanzlicher Fleischalternativen. Der Anstieg im Konsum dieser Produkte zeigt den Boom, den die pflanzliche Lebensweise weiterhin erfährt. Laut einer Marktanalyse des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln wurden im Jahr 2015 Umsätze von 454 Millionen Euro mit vegetarischen und veganen Produkten erzielt.
Veggie-Restaurants
“Heute ist es so einfach wie nie, sich pflanzlich zu ernähren oder auf vegane Alternativen zurückzugreifen. Wer nicht selbst zum Kochlöffel greifen möchte, um ein pflanzliches Menü zuzubereiten, der besucht eines der zahlreichen Restaurants. Allein in Berlin gibt es aktuell mehr als 40 vegane Gastronomiebetriebe”, so Joy. Eine Übersicht der Restaurants in Berlin und bundesweit bietet der VEBU in seiner Restaurantdatenbank. Sie erleichtert die Suche nach fleischfreien Gastronomiebetrieben. Dabei kann der Nutzer die Daten nach Ort sowie Angebot (‘überwiegend vegetarisch’, ‘rein vegetarisch’, ‘überwiegend vegan’ und ‘rein vegan’) filtern.
Vegetarische Produkte tragen das V-Label
Orientierung beim Einkauf von vegetarischen Produkten bietet das V-Label. Das V-Label ist ein international geschütztes Qualitätssiegel zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln. Es wird als Orientierungshilfe auf Verpackungen eingesetzt. Verbraucher können so beim Einkauf auf den ersten Blick erkennen, ob ein Produkt für sie geeignet ist. Das V-Label wird in Deutschland in den Kategorien ‘vegan’ und ‘vegetarisch’ vom VEBU vergeben. Nicht alle Stoffe, die bei der Produktion verwendet werden, tauchen auf der Zutatenliste auf. Nur durch eine Produktanfrage beim Hersteller können Verbraucher bislang ganz sichergehen, ob ein Lebensmittel vegetarisch oder vegan ist. Ist das Produkt mit dem V-Label lizenziert, können Konsumenten sicher sein, dass es sich um ein vegetarisches oder veganes Produkt handelt.
* Zur Anzahl der vegetarisch lebenden Menschen siehe: https://vebu.de/veggie-fakten/entwicklung-in-zahlen/anzahl-veganer-und-vegetarier-in-deutschland/
** Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Versorgung mit Fleisch in Deutschland im Kalenderjahr 2015
*** http://www.unep.org/resourcepanel/
Food Systems and Natural Resources,
United Nations Environment Programme (UNEP), 2016
The International Resource Panel (IRP)
Working Group on Food Systems and Natural Resources chaired by Maarten Hajer
The full report should be referenced as follows: UNEP (2016) Food Systems and Natural Resources. A Report of the Working Group on Food Systems of the International Resource Panel. Westhoek, H, Ingram J., Van Berkum, S., Özay, L., and Hajer M.
Job Number: DTI/1982/PAISBN: 978-92-807-3560-4
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.