Gesundheitsgefahren durch Schwermetalle: Viele Wildpilze mit Quecksilber belastet
Im Oktober sind viele Deutsche auf Wiesen und in Wäldern unterwegs, um schmackhafte Pilze zu sammeln. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Wildpilze stärker mit Schwermetallen belastet sind, als andere Lebensmittel. Vor allem erhöhte Quecksilber-Werte sind ein Problem.
Wildpilze mit Schwermetallen belastet
Währen der Hauptsaison für Pilze – im September und Oktober – wird immer wieder auf mögliche Vergiftungsgefahren durch selbst gesammelte Pilze hingewiesen. Doch nicht nur Verwechslungen mit giftigen Sorten können zum Problem werden, sondern auch die Belastung von eigentlich genießbaren Exemplaren. Denn Wildpilze sind Untersuchungen zufolge stärker mit Schwermetallen belastet als andere Lebensmittel.
Insbesondere Quecksilber wird aus dem Boden gefiltert
„Wildpilze wie Steinpilze, Pfifferlinge, Morcheln oder Schwammerln filtern natürlicherweise vermehrt Schwermetalle, insbesondere Quecksilber, aus dem Erdboden heraus, auf dem sie wachsen“, schreibt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in einer aktuellen Mitteilung. „Die Belastung mit Schwermetallen ist daher bei ihnen im Vergleich zu anderen Lebensmitteln hoch.“
Durchweg erhöhte Konzentrationen
Nach Angaben der Experten fanden sich bei Tests in 164 Wildpilz-Proben durchweg erhöhte Quecksilber-Konzentrationen. In zwei Drittel der Fälle lag die Menge sogar über dem gesetzlichen Höchstwert. Da sich das Quecksilber in getrockneten Pilzen durch das Trocknungsverfahren konzentriert, waren diese stärker belastet als frische Pilze und Konserven. Bei Steinpilzen wurden die höchsten Quecksilberbefunde gemacht. Die Ergebnisse von Ämtern in den Bundesländern 2013 bestätigten laut BVL eine frühere Untersuchung.
Gesundheitsexperten zufolge führen Vergiftungen mit Quecksilber unter anderem zu Nieren- und Leberschäden. Zudem steht das giftige Schwermetall im Verdacht, die Risiken für Herzinfarkt, Krebs– und Alzheimer-Erkrankungen zu erhöhen.
Radioaktive Belastung
In der Mitteilung heißt es weiter, dass aufgrund des Reaktorunfalls von Tschernobyl 1986 auch eine radioaktive Belastung möglich sei. Pilze, die in Süddeutschland wachsen, können demnach, je nach Region und Bodenart, noch radioaktiv belastet sein.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) rät vor dem Hintergrund der erhöhten Schwermetallgehalte und der möglichen radioaktiven Belastung Verbrauchern, „bei regelmäßigem Verzehr pro Woche nicht mehr als 200 bis 250 Gramm Wildpilze zu essen. Kinder sollten entsprechend ihres Körpergewichts weniger essen.“ Es sei aber unbedenklich, gelegentlich auch größere Mengen an Pilzen zu essen. (ad)
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