Akne lässt die Haut langsamer altern
Während der Pubertät sind Pickel und Mitesser bei Jugendlichen weit verbreitet. Meist ist die unreine Haut eine große Belastung für sie. Doch offenbar bringt die Akne auch Vorteile mit sich und zwar in Form von längeren Telomeren, berichten britische Wissenschaftler. Dadurch werden die Zellen besser gegen Alterung geschützt.
Bei Jugendlichen sind Pickel weit verbreitet
Hautprobleme bei Teenagern sind ganz normal. Um herauszufinden, was wirklich gegen Pickel hilft, ist es sinnvoll zu wissen, wodurch sie überhaupt verursacht werden. Bekannt ist, dass Faktoren wie Stress oder falsche Ernährung als Ursache in Frage kommen. In vielen Fällen reichen einfache Hausmittel gegen Pickel. Ansonsten sollten eitrige Pickel nicht ausgedrückt werden. Trotz der Widrigkeiten bringt Akne offenbar auch Vorteile mit sich, wie britische Forscher nun berichten.
Telomere schützen die Zellen während der Replikation
Die Wissenschaftler vom Kings College London stellten bei einer Untersuchung fest, dass Menschen, die zuvor unter Akne litten, längere Telomere haben. Durch diese werden ihre Zellen bedeutend besser gegen Alterung geschützt. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Studie.
Telomere sind sogenannte repetitive Nukleotidsequenzen am Ende der Chromosomen, erklären die Autoren. Diese Telomere schützen die Zellen während des Prozesses der Replikation. Wenn die Zellen älter werden, schrumpfen und brechen die Telomere. Dadurch wird schließlich irgendwann der Zelltod ausgelöst, ein normaler Bestandteil des menschlichen Wachstums und des Alterns, fügen die Mediziner hinzu.
Forscher untersuchen Telomere von 1.295 Zwillingen
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass die Telomerlänge bei weißen Blutkörperchen prädiktiv für das biologische Alter sein kann, erläutern die Experten. Aus diesem Grund versuchte die neue Untersuchung die Länge der Telomere von weißen Blutkörperchen bei 1.295 Zwillingen festzustellen. Ein Viertel der Zwillinge aus der sogenannten TwinsUK-Kohorte berichtete über Erfahrungen mit Akne in ihrem Leben.
Längere Telomere schützen besser
Statistische Analysen ergaben, dass bei Menschen mit Akne die Telomerlänge deutlich länger war. Dadurch werden weiße Blutkörperchen besser vor einer üblichen Verschlechterung durch das Alter geschützt, erklären die Forscher. Eines der Gene, welches an der Telomerlänge beteiligt ist, stand auch in Verbindung mit dem Auftreten von Akne.
Dermatologen weisen schon seit längerem darauf hin, dass die Haut von Menschen mit Akne langsamer zu altern scheint, als die Haut von Menschen ohne einer Vorgeschichte mit Akne. Zeichen der Hautalterung wie beispielsweise Falten und Hautverdünnung traten bei Menschen mit vorheriger Akne oft sehr viel später auf, erläutern die Wissenschaftler.
Akne wirkt sich auf den sogenannten Gen-Weg p53 aus
Die Forscher untersuchten auch die Genexpression in bereits bestehenden Hautbiopsien bei Zwillingen. Es wurde festgestellt, dass ein sogenannter Gen-Weg (p53-Weg) den programmierten Tod von Zellen reguliert, sagen die Experten. Dieser scheint seltener bei Menschen mit Akne vorzukommen. Diese Erkenntnis erfordert eine weitere Untersuchung anderer Gene, um deren Beteiligung an der Zellalterung zu identifizieren. Außerdem wurde analysiert wie sich diese Gene von denen bei Menschen mit Akne unterscheiden, fügen die Autoren hinzu.
Weitere Forschung ist nötig
Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass die Ursache für eine langsamere Zellalterung mit der Länge der Telomere verknüpft ist, sagen die Mediziner. Diese scheint bei Menschen mit Akne anders zu sein. Durch die Hautbiopsien konnten die Wissenschaftler die Genexpressionen im Zusammenhang mit der Telomerlänge feststellen. Natürlich ist weitere Forschung nötig, um zu prüfen ob die Gen-Wege eine Basis für eine nützliche Intervention bilden. Längere Telomere scheinen trotzdem wirklich ein Faktor zu sein, welcher die Haut vor einer vorzeitigen Alterung schützt, erläutert Dr. Bataille. (as,ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.