Heroin war ein beliebtes Medikament, bis sich herausstellte: Es macht schnell körperlich abhängig. Und Augentropfen? Viele Nutzer glauben, sie würden davon abhängig. Stimmt das?
Berühmte “Süchtige”?
Jennifer Aniston brachte die “Tropfenabhängigkeit” in die Öffentlichkeit. Die Hollywood-Diva leidet unter zu trockenen Augen, sie jucken und sind gereizt, wenn die Schauspielerin im Freien liest.
Gegen das “chronisch trockene Auge” nahm sie durchgehend Augentropfen und bezeichnete sich als süchtig danach.
Hilfe oder Abhängigkeit?
Meinte sie damit, dass ihr ohne die Tropfen ständig die Augen schmerzen? Oder empfand sie sich als süchtig im klinischen Sinn – so wie ein Alkoholiker?
Keine wissenschaftlichen Studien
Die Forschung erlaubt sich dazu kein Urteil. Denn wissenschaftlich geprüft hat noch niemand das Suchtpotenzial der Tropfen, die uns helfen, wenn die Augen schmerzen und schwelle. Allerdings halten Mediziner eine psychische Abhängigkeit für denkbar.
Keine Auswirkung auf den Tränenfluss
Augentropfen helfen, wenn der Körper zu wenig Tränen produziert. Doch sie beeinflussen nicht die Krankheit, die den Beschwerden zugrunde liegt. Das Auge produziert auf Dauer also nicht mehr oder weniger Tränen, weil wir Augentropfen nehmen.
Das sagen die Ärzte
Wenn sie unter einem Mangel an Tränen leiden, empfehlen Ärzte fünf bis siebenmal am Tag Augentropfen einzusetzen.
Das Tränensystem
Wie Augentropfen wirken, entscheidet die Anatomie und Physiologie des Tränensystems. Das Auge fasst gewöhnlich 7 ml Tränenflüssigkeit; ein Sechstel davon wird ausgetauscht. Auf der Seite der ableitenden Tränenwege gibt es eine Reserve, so dass auch ein größeres Volumen ohne Probleme abfließen kann. Augentropfen umfassen meist mindestens 50 ml und übertreffen das Fassungsvermögen des Tränenapparates bei weitem, die überschüssige Flüssigkeit rinnt dann nach außen oder in die Tränenwege.
Der Tränenfilm
Die Tränenflüssigkeithält die Horn. wie Bindehaut feucht und versorgt sie mit Sauerstoff. Er wehrt Bakterien wie Viren ab und spült Fremdkörper aus dem Auge. Er besteht aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Strukturen und einem unterschiedlichen Fett- wie Wassergehalt. Fließen zu wenig Tränen, ändert sich diese Zusammensetzung, oder die Drüsen der Lidränder sind verstopft.(Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.