Ärzte trennen Köpfe siamesischer Zwillinge in 27-stündiger Operation
In New York haben Ärzte zwei an den Köpfen zusammengewachsene siamesische Zwillinge erfolgreich getrennt. Die Operation der 13 Monate alten Jungen dauerte 27 Stunden. Ohne die OP hätten die Kinder nur eine geringe Lebenserwartung gehabt.
Siamesische Zwillinge in Marathon-OP getrennt
Am Children’s Hospital at Montefiore Medical Center in New York sind zwei an den Köpfen miteinander verbundene siamesische Zwillinge nach insgesamt 27 Stunden medizinischer Eingriffe erfolgreich voneinander getrennt worden. Allein die Trennung der beiden Schädel dauerte rund 16 Stunden, berichtet der Nachrichtensender „CNN“. Daraufhin waren weitere Operationen nötig, um die Köpfe der beiden Brüder wieder zu vervollständigen.
Geringe Lebenserwartung ohne Operation
Wie die Mutter Nicole McDonald nach der OP auf Facebook schrieb, hatten sich die beiden 13 Monate alten Jadon und Anias eine etwa fünf mal sieben Zentimeter große Fläche Hirngewebe geteilt.
Den Angaben zufolge standen die Eltern vor einer schwierigen Entscheidung, da etwa 80 Prozent der am Kopf verbundenen siamesischen Zwillinge ohne einen solchen Eingriff innerhalb der ersten beiden Lebensjahre sterben. Außerdem kann die Operation bleibende Hirnschäden verursachen.
Erholung wird Wochen dauern
Sie entschieden sich für den Eingriff und haben es nicht bereut. „Zwei getrennte Babys“, schrieb die Mutter nach der Operation auf Facebook. „Ich war wegen des immer noch schwer in meinem Magen liegenden Steins kaum in der Lage, das Wort „Danke“ zu sagen.“
Sie äußerte sich auch zu ihren Ängsten: „Die nächsten Monate werden in Hinblick auf die Genesung von entscheidender Bedeutung sein und wir werden viele Wochen lang nicht sicher wissen, wie sich Anias und Jadon erholen.“
Der Beitrag von Nicole McDonald wurde mittlerweile mehr als 10.000 Mal geteilt. Zudem drückten tausende Nutzer der Familie in Likes und Kommentaren ihre Glückwünsche aus.
Fehlentwicklung bei eineiigen Zwillingen
Mit dem Begriff „Siamesische Zwillinge“ wird in der Medizin eine Fehlentwicklung bei eineiigen Zwillingen bezeichnet, durch welche die Kinder nach der Geburt miteinander verbunden sind. Experten nehmen an, dass etwa ein siamesisches Zwillingspaar auf eine Million Lebendgeburten kommt. Dabei kann die Verbindung nur auf äußeres Gewebe begrenzt sein, oder aber auch bis zu den inneren Organen reichen.
In den meisten Fällen tritt die Verwachsung im Brustbereich auf. Verfügen die Kinder über alle lebenswichtigen Organe, ist ein chirurgischer Eingriff möglich, allerdings gilt gerade die Trennung von am Kopf zusammengewachsen Babys als sehr riskant. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.