Tagebuch hilft Reizdarmsyndrom-Auslöser zu identifizieren
Viele Menschen in Deutschland leiden unter Verdauungsbeschwerden in Form des sogenannten Reizdarmsyndroms (RDS). „Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall sind typische Symptome“, berichtet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Um den individuellen Auslösern der Beschwerden auf den Grund zu gehen, könne das Führen eines Tagebuchs hilfreich sein.
Zwar ist das Reizdarmsyndrom für die Betroffenen nicht besonders gefährlich, doch sind sie durch die Schmerzen und den mitunter sehr plötzlich einsetzenden Stuhldrang in ihrem Alltag oft stark belastet. Bei manchen Menschen seien die Beschwerden so stark, dass sie das tägliche Leben erheblich einschränken und zu einer seelischen Belastung werden, berichtet das IQWiG. Durch das Führen eines Tagebuchs seien mögliche negative, aber auch positive Einflussfaktoren bestimmbar. Zudem gebe es verschiedene Möglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern wie beispielsweise Flohsamen, Pfefferminzöl, bestimmte Krampflöser oder Hypnose, erläutert das IQWiG.
Auslöser des Syndroms individuell unterschiedlich
Die Ursache des Reizdarmsyndroms ist bis heute nicht bekannt, allerdings konnten verschiedene Faktoren identifiziert werden, die mögliche Auslöser bilden. Insbesondere Stress ist hier ein häufig genannter Risikofaktor, aber auch die Ernährung spielt nicht selten eine Rolle. Die Beschwerden fallen individuell sehr unterschiedlich aus und die Behandlung zur Linderung der Symptome muss daher für die einzelnen Betroffenen zielgerichtet angepasst werden.
Tagebuch hilft Muster zu erkennen
Zunächst gilt es, mögliche individuelle Auslöser der Beschwerden zu bestimmen. „Wer beispielsweise das Gefühl hat, dass bestimmte Lebensmittel die Beschwerden verstärken, kann testen, ob es hilft, darauf zu verzichten“, erläutert das IQWiG. Um herausfinden, ob bestimmte Maßnahmen wie das Vermeiden von Lebensmitteln oder mehr Bewegung einen Einfluss haben, empfehlen die Experten, ein Tagebuch zu führen. In diesem werde „über einen längeren Zeitraum eingetragen, was man gegessen hat, wann man körperlich aktiv war, ob man sich gestresst gefühlt hat und wie stark die Beschwerden jeweils waren.“ Mit der Zeit werden so oftmals bestimmte Muster erkennbar.
Breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten
Letztendlich bestehen eine Vielzahl von Empfehlungen, was gegen ein Reizdarmsyndrom helfen kann, wobei die meisten dieser Empfehlungen bisher allerdings nicht in aussagekräftigen Studien überprüft wurden, berichtet das IQWiG. Auch sind zahlreiche Hausmittel https://www.heilpraxisnet.de/hausmittel/index.html verfügbar, die angesichts der individuell unterschiedlichen Beschwerden jedoch nicht allen Betroffenen gleichermaßen helfen. „Zumindest zu einigen Mitteln und Maßnahmen liefern Studien aber Hinweise, dass sie helfen können“, so das IQWiG. Hier seien zum Beispiel Flohsamen, Pfefferminzöl, Probiotika und psychologische Verfahren wie Stressbewältigung und Hypnose zu nennen. Auch krampflösende Mittel, Mittel gegen Durchfall oder Verstopfung und Arzneien wie Antibiotika oder Antidepressiva werden mitunter bei der Behandlung eingesetzt, doch rät das IQWiG angesichts der drohenden Nebenwirkungen, die Vor- und Nachteile gründlich abzuwägen. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.