Mediziner untersuchen die Auswirkungen des Konsums von Softdrinks
Viele Menschen auf der Welt leiden unter den Auswirkungen von Diabetes. Forscher fanden jetzt heraus, dass bereits der Konsum von zwei zucker- und kohlensäurehaltigen Getränken pro Tag das Risiko für die Entstehung von Diabetes verdoppeln kann. Dies gilt auch für die Diätversionen solcher Getränke.
Die Wissenschaftler des schwedischen Karolinska Institute stellten bei einer Untersuchung fest, dass bereits zwei zucker- und kohlensäurehaltige Getränke am Tag das Risiko für Diabetes verdoppeln können. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob diese Getränke Diätversionen sind. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „European Journal of Endocrinology“.
Mediziner untersuchen für ihre Studie 2.800 Teilnehmern
Bei der Untersuchung von 2.800 Probanden fanden die Autoren der aktuellen Studie heraus, dass der tägliche Konsum von mindesten zwei 200ml Portionen eines kohlensäurehaltigen und alkoholfreien Softdrinks das Risiko für Typ-2 Diabetes um bis das 2,4-fache erhöht.
Ein Liter Softdrink erhöht das Diabetes-Risiko um das 10-fache
Viele kohlensäurehaltige Getränke werden in 330ml Dosen verkauft. Aus diesem Grund reichen bereits eineinhalb Dosen aus, um das Risiko für Diabetes zu verdoppeln. Wenn Menschen einen gesamten Liter dieser zuckerhaltigen oder künstlich gesüßten Getränks täglich zu sich nehmen, steigt dadurch ihr Risiko sogar um das 10-fache, erklären die Wissenschaftler.
Nachteile von Süßstoffen in Softdrinks
Die künstlichen Süßstoffe in den Diät-Getränken können den Appetit anregen und so zu einer Erhöhung der Nahrungsaufnahme führen. Solche Süßstoffe können auch Mikroben im Darm beeinflussen und auf diesem Wege eine Glukose-Intoleranz auslösen.
Zuckerhaltige Getränke erhöhen Risiko für latente Autoimmun-Diabetes
Alkoholfreie zuckerhaltige Getränke beeinflussen den Glukose-Stoffwechsel und die Insulinsensitivität. Dies führt zu einem erhöhten Risiko für latente Autoimmun-Diabetes, einer speziellen Form von Typ-2 Diabetes, sagen die Forscher. Wir waren von dem festgestellten Risiko überrascht, als nächstes werden wir nach Möglichkeiten suchen um diesem Risiko entgegenzuwirken, erläutert die Autorin Josefin Edwall Löfvenborg.
Risiko von zuckerhaltigen Getränken und Diät-Softdrinks ist gleich hoch
Auch wenn andere Faktoren mit berücksichtigt wurden, wie beispielsweise Energiezufuhr, höherer BMI oder generell schlechte Ernährung, blieben die Risiken für Typ-2 Diabetes trotzdem deutlich erhöht, sagen die Experten. Ein höchst interessantes Ergebnis war, dass das höhere Risiko bei süßen und künstlich gesüßten Getränken das gleiche war. Dies deutet darauf hin, dass eine erhöhtes Risiko für Diabetes nicht direkt mit einer höheren Kalorienzufuhr oder mit unerwünschten Stoffwechselwirkungen von Zucker (in Form von Saccharose) zusammenhängt, fügen die Mediziner hinzu.
Andere negative Auswirkungen von Softdrinks
Auch andere Studien haben bereits die gesundheitlichen Auswirkungen von sogenannten Softdrinks untersucht. Eine Untersuchung der anerkannten Harvard University fand beispielsweise heraus, dass der Konsum von zwei Getränkedosen eines Softdrinks das Risiko für Herzinfarkte um ein Drittel und das Risiko für Schlaganfälle um etwa ein Sechstel erhöht, sagen die Experten. Eine andere Untersuchung brachte den Konsum von zuckerhaltigen Getränken mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs in Verbindung. Der Konsum von 300ml solcher kohlensäurehaltigen Softdrinks erhöht die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs um etwa 40 Prozent. Außerdem kann der regelmäßige Konsum sogar bei Frauen die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft reduzieren, erläutern die Mediziner. Künstliche Süßstoffe in Diät-Limonaden führen zu niedrigeren Fruchtbarkeitsraten. Zuckerhaltige Getränke wurden mit einer schlechteren Qualität von Eiern und Embryonen assoziiert. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.