Traditionelle Therapiemethode: Einfluss von Schröpfen auf Muskelfaszienspannung
Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren, bei dem mithilfe von Schröpfgläsern die Hautdurchblutung angeregt und Nervenenden gezielt gereizt werden. Nun soll untersucht werden, welchen Einfluss dieses Naturheilverfahren auf die Muskelfaszienspannung hat.
Einfluss von Schröpfen auf die Muskelfaszienspannung
Schröpfen (englisch „Cupping“) ist eine uralte Therapiemethode, die bis auf das 3300 v. Chr. zurückgeht. Sie wurde in Indien, Ägypten und Griechenland umfassend genutzt. Auch in der Chinesischen Medizin etablierte sich der Schröpfvorgang. Die Methode ist das wohl bekannteste Ausleitverfahren, das gegen zahlreiche Beschwerden helfen kann. Das Uni-Zentrum Naturheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg sucht nun Probanden für eine Studie zum Einfluss von Schröpfen auf die Muskelfaszienspannung.
Lockerung der Muskelfasern
„Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren, bei dem mithilfe von Schröpfgläsern die Hautdurchblutung angeregt und Nervenenden gezielt gereizt werden“, erklärt die Klinik in einer Mitteilung.
„Durch diese Saugmassage soll eine Lockerung der darunter liegenden Muskelfasern und den sie umgebenden Muskelfaszien erzielt werden“, heißt es dort weiter. In einer Studie soll nun der Einfluss des Schröpfens mit Schröpfgläsern auf die Muskelfaszienspannung untersucht werden. Den Angaben zufolge kommt dabei ein neuartiges Gerät zum Einsatz, mit dem die Muskelfaszienspannung ohne jegliche Nebenwirkungen objektiv gemessen werden kann.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass das Schröpfen die Muskelfaszienspannung reduziert und hierdurch Schmerzen gelindert werden können. Für die Studie werden Patientinnen und Patienten gesucht, die seit länger als drei Monaten an Nacken- beziehungsweise Lendenwirbelsäulenbeschwerden leiden.
Zusammen mit anderen Therapieformen
Die Einsatzbereiche des Schröpfens sind vielfältig. Die Methode wird unter anderem bei Hexenschuss oder Verspannungen verwendet oder auch bei Bluthochdruck, Magenproblemen und zahlreichen anderen Beschwerden. Meist wird Schröpfen nicht allein, sondern zusammen mit anderen Therapieform angewandt.
Belege für die Wirksamkeit
Es wird zwar oft bemängelt, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit der Methode gebe, doch in verschiedenen Studien wurden dem Schröpfen positive Auswirkungen bescheinigt. So berichteten Berliner Forscher vor einigen Jahren, dass Schröpfen Knieschmerzen lindern kann. Und laut einer Übersichtsarbeit mit 135 analysierten Studien zum Schröpfen könnte die Therapieform bei einigen Krankheiten wie Herpes Zoster einen positiven Effekt haben. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.