Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2017 veröffentlicht
Diabetes zählt zu den weit verbreiteten Volkskrankheiten in Deutschland. Derzeit leiden hierzulande rund 6,7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus, darunter etwa zwei Millionen, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen, so die Mitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Gemeinsam mit der Deutschen Diabetes-Hilfe hat die DDG heute den „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2017“ veröffentlicht.
Durch Diabetes und die Folgekrankheiten entstehen laut Mitteilung der DDG jährlich Kosten von rund 35 Milliarden Euro für Behandlung, Pflege, Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. In dem aktuellen Report wird dargestellt, wie viele Menschen letztes Jahr neu an Diabetes erkrankten, welche Fortschritte es in der Therapie gab und wie beispielsweise Kinder mit Diabetes leben. „Der Gesundheitsbericht Diabetes 2017 gibt alle wichtigen Antworten, Daten und Informationen rund um die Stoffwechselerkrankung“, so die Mitteilung der DDG.
Zahlreiche Folgeerkrankungen bei Diabetes
Diabetes wird langfristig mit zahlreichen weiteren gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang gebracht, da ein schlecht eingestellter Blutzucker zum Beispiel zu Amputationen, Neuerblindungen, Herz- und Gefäßkomplikationen führen kann. „Drei Viertel aller Menschen mit Diabetes sterben letztlich an Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erläutert die DDG. Mit dem Gesundheitsbericht Diabetes 2017 werde eine Bestandsaufnahme der Fakten vorgelegt. Dazu gehören unter anderem Punkte wie die „Epidemiologie des Diabetes in Deutschland“, „Prävention des Typ-2-Diabetes in Deutschland – Herausforderungen und Visionen“ und „Medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes – Entwicklungen der letzten 21 Jahre“.
Ausbreitung von Diabetes eindämmen
Außerdem findet sich in dem Gesundheitsbericht ein Beitrag, der den Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum, Übergewicht und Typ-2-Diabetes darlegt. Hier werden evidenzgesicherte Argumente zusammengetragen, „an denen auch die Lebensmittel- und Zuckerindustrie zukünftig nicht mehr vorbeisehen kann“, betont die DDG. Weitere Beiträge widmen sich den Themen „Diabetes mellitus und Herzerkrankungen“, „Schlaganfall bei Diabetes“ sowie „Diabetes und Augenerkrankungen“. Gemeinsam plädieren die DDG, diabetesDE/Deutsche Diabetes-Hilfe und die Deutsche Allianz Nicht-übertragbarer Krankheiten (DANK) dafür, der Ausbreitung von Diabetes mit folgenden vier verhältnispräventiven Maßnahmen entgegenzutreten:
- Täglich mindestens eine Stunde Bewegung (Sport) in Schule und Kindergarten.
- Adipogene Lebensmittel besteuern und gesunde Lebensmittel entlasten (Zucker-Fett-Steuer).
- Verbindliche Qualitätsstandards für die Kindergarten- und Schulverpflegung.
- Verbot von an Minderjährige gerichteter Werbung für übergewichtsfördernde Lebensmittel.
Darüber hinaus setzt sich die DDG für eine einfache, leichtverständliche Lebensmittelkennzeichnung ein. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.