Was tun wenn Kinder Fieber haben? Medikamente nicht immer nötig
Bei Kindern kommt es häufig vor, dass sie schnell und plötzlich Fieber bekommen. Eltern sind wegen der rasch ansteigenden Temperaturen dann meist besorgt. Der schnelle Griff zu Tabletten ist aber oft falsch. Denn Fieber ist eine sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers und muss daher nicht immer medikamentös behandelt werden.
Kinder bekommen häufig Fieber
Kinder bekommen zwar in der Regel deutlich häufiger Fieber als Erwachsene, doch in den meisten Fällen ist die hohe Körpertemperatur kein Grund für große Sorge. Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Rheinland-Pfalz (LAV) erklärt in einer Pressemitteilung, dass Fieber immer ein Zeichen und Symptom dafür ist, dass sich der Körper mit Krankheitserregern auseinandersetzt.
Abwehrreaktion des Körpers
„Fieber ist also kein Krankheit, sondern eine Abwehrreaktion des Körpers. Kinder fiebern häufiger, weil ihr Organismus sich noch nicht mit so vielen Krankheitserregern auseinandergesetzt hat“, so der Experte.
„Rund die Hälfte der Fiebererkrankungen geht auf Viren und nicht Bakterien zurück. Kinder können auf Magen-Darm-Infekte genauso mit Fieber reagieren wie auf eine Bronchitis.“
Temperatur am besten im Po messen
Hat ein Kind Fieber, fragen sich Eltern oft, ab wann es zum Arzt gebracht werden soll. Ist der Nachwuchs unter drei Monaten alt, sollten Eltern laut Fachleuten mit ihnen grundsätzlich bei einer Körpertemperatur ab 38 Grad medizinischen Rat einholen.
Zu beachten ist, dass man die Temperatur bei Babys im Po messen sollte, da an anderen Körperstellen Abweichungen wahrscheinlicher sind. Neuere Fieberthermometer kommen auch über Messungen im Innenohr zu verlässlichen Werten.
Grundsätzlich spricht man bei Kindern erst ab einer Körpertemperatur von über 38 Grad Celsius rektal gemessen von Fieber – im Ohr oder Mund ab 38,5 Grad Celsius.
Natürliche Hilfen
Wichtig ist laut Gulde, dass das Kind genügend Flüssigkeit in Form von kühlen Getränken zu sich nimmt. Steigt die Temperatur nicht allzu hoch, können bei älteren Kindern oft auch Hausmittel gegen Fieber helfen.
Kühlende Wadenwickel sind ein bewährtes Hausmittel um Fieberspitzen erträglicher zu machen.
Diese dürfen jedoch nicht angewandt werden, wenn das Fieber von Schüttelfrost begleitet wird. Dann sollte der Nachwuchs mit Wärmeflaschen oder Decken versorgt werden.
Medikamentöse Behandlung nicht immer nötig
Gulde weist darauf hin, dass es in den Apotheken auch kindergerechte Arzneimittel gibt, „die als Saft oder Zäpchen gut helfen“, doch es sollte generell abgewogen werden, ob und ab wann man das Fieber medikamentös senkt.
Wenn ein Kind zu Fieberkrämpfen neigt, sei es angezeigt, ebenso wenn es durch hohes, über Tage andauerndes Fieber sehr erschöpft ist oder nicht mehr genug Flüssigkeit zu sich nehmen kann oder will. In solchen Fällen ist auch ein Arztbesuch dringend empfohlen. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.