Foodwatch: Gesundheitsgefährdendes Mineralöl in Schoko-Nikoläusen gefunden
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat bei einer Laboranalyse gesundheitsgefährdende Substanzen in Weihnachts-Süßwaren festgestellt. In Schoko-Nikoläusen wurden demnach krebsverdächtige Mineralöle gefunden. Die Organisation fordert die Politik auf, Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu schützen.
Mineralöl in Weihnachts-Süßwaren
Immer wieder wird über Funde von Mineralöl in Lebensmitteln berichtet. So wurden in den vergangenen Jahren Mineralölreste zum Beispiel in Adventskalendern und in Schoko-Osterhasen gefunden. Und im Sommer machte die Meldung über Mineralöl-Funde in Ferreros „Kinder-Riegel“ die Runde. Auch wenn immer wieder auf die Gesundheitsgefahren durch diese Substanzen hingewiesen wird, verbessert sich die Situation offenbar nicht: Schon wieder wurden Mineralöle in Weihnachts-Süßwaren festgestellt.
Verunreinigte Schokoladen-Nikoläuse
Wie die Verbraucherorganisation Foodwatch in einer aktuellen Mitteilung bekannt gibt, sind zwei bei Edeka verkaufte Schoko-Weihnachtsmänner mit krebsverdächtigen Mineralölen verunreinigt.
Zudem ergaben die von Foodwatch in Auftrag gegebenen Labortests, dass 13 weitere Weihnachtssüßigkeiten gesättigte Mineralöle enthielten. Positiv: Die Belastungen sind im Vergleich zu früheren Tests gesunken.
Zwei Produkte von Edeka betroffen
Den Angaben zufolge sind der „Gut & Günstig Schokoladen-Weihnachtsmann“ von Edeka sowie der „Friedel Weihnachtsmann Schokolinsen“ von Rübezahl, der ebenfalls bei Edeka vertrieben wird, betroffen.
In beiden ergab die Analyse aromatische Mineralöle (MOAH), die als potenziell krebserregend und erbgutschädigend gelten. Zudem wurden in den beiden Produkten auch gesättigte Mineralöle (MOSH) nachgewiesen, die sich im Körper anreichern und die Organe schädigen können.
Foodwatch forderte die Hersteller auf, die betroffenen Produkte öffentlich zurückzurufen.
Mineralölverunreinigungen lassen sich vermeiden
Insgesamt wurden 20 Weihnachtssüßwaren, von Schokoladenprodukten bis hin zu Lebkuchen, getestet. Ergebnisse sind hier nachzulesen.
Laut Foodwatch sind die Mineralölbelastungen im Vergleich zu früheren Tests zurückgegangen. Noch kurz vor Ostern wiesen Analysen aromatische Mineralöle in acht von 20 Schokohasen nach – für die Verbraucherschutzorganisation ein Beleg dafür, dass sich Mineralölverunreinigungen vermeiden lassen, wenn die Hersteller dies nur wollen.
„Die Süßwarenindustrie ist offensichtlich in der Lage, Mineralöle aus ihren Produkten zu verbannen, wenn der öffentliche Druck groß genug ist“, meint Johannes Heeg, Campaigner bei Foodwatch.
Die Politik ist gefragt
„Bundesernährungsminister Christian Schmidt muss endlich alle Lebensmittelhersteller in die Pflicht nehmen und verbindliche Grenzwerte einführen, um die Verbraucherinnen und Verbraucher vor diesen völlig unnötigen Gesundheitsgefahren zu schützen“, so Heeg.
Foodwatch fordert strikte Höchstwerte für gesättigte Mineralöle (MOSH) in allen Lebensmitteln und eine Null-Toleranz für die besonders kritischen aromatischen Mineralöle (MOAH).
Mineralöle gelangen über die Verpackung in die Schokolade
Mineralöle können auf verschiedenen Wegen in Schokolade gelangen, etwa über für den Transport der Kakaobohnen verwendete Jutesäcke, die mit Mineralölen behandelt werden; über in der Produktion verwendete Maschinenöle oder über Abgase aus Industrie und Verkehr.
Eine häufige Quelle sind zudem Altpapier-Verpackungen. Altpapier enthält neben mineralölhaltigen Druckfarben bis zu 250 weitere Chemikalien, die auf das Lebensmittel übergehen können, falls Recycling-Kartons als Lebensmittel-Verpackung, beim Transport oder bei der Lagerung der Rohwaren zum Einsatz kommen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.