Brechdurchfall: Wie man sich vor Noroviren schützen kann
In den vergangenen Wochen wurden bundesweit zahlreiche Magen-Darm-Infektionen mit Brechdurchfall registriert. Ausgelöst wurden sie durch Noroviren. Die hoch ansteckenden Erreger können auch noch nach Tagen gefährlich sein. Es gibt aber Mittel und Wege, sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Noroviren verbreiten sich
In verschiedenen Regionen Deutschlands war in den letzten Wochen eine ungewöhnlich hohe Verbreitung der Norovirus-Infekte festgestellt worden. Unter anderem in Niedersachsen, in Bayern und im Osten der Republik. Die Magen-Darm-Infektionen sorgen für heftige Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen. Angesichts der rasanten Ausbreitung des Norovirus weisen Experten verstärkt auf Schutzmaßnahmen hin.
Infektion trifft Menschen überraschend schnell
Eine Infektion mit Noroviren trifft Menschen meist überraschend schnell und heftig. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beginnt die Erkrankung plötzlich mit heftigem Durchfall, Übelkeit und schwallartigem Erbrechen.
Dazu kommt häufig ein starkes Krankheitsgefühl mit Muskel- und Bauchschmerzen, gelegentlich mit leichtem Fieber und Kopfschmerzen.
„Die starken Brechdurchfälle können rasch zu einem Flüssigkeitsmangel im Körper führen, welcher sich durch ein ausgeprägtes Schwächegefühl oder Schwindel bemerkbar machen kann“, schreibt die BZgA. Meist klingen die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen vollständig ab.
Ausgeschiedene Viren auch nach Abklingen der Symptome ansteckend
Laut den Experten bricht die Erkrankung nach der Ansteckung meist schnell aus, in der Regel zwischen sechs Stunden und zwei bis maximal drei Tagen. Die Betroffenen sind mit dem Auftreten der Krankheitszeichen hoch ansteckend.
Vor allem in den ersten beiden Tagen werden viele Erreger mit dem Stuhl ausgeschieden. Aber auch bis zu zwei Wochen oder in Einzelfällen sogar noch länger können Erkrankte die Viren ausscheiden und noch ansteckend sein, selbst wenn Erbrechen und Durchfall bereits abgeklungen sind.
Daher sollten nicht nur Kranke, sondern auch diejenigen, bei denen keine Beschwerden mehr auftreten, vorerst Abstand zu anderen Menschen halten.
Keime werden über Schmierinfektion übertragen
Noroviren werden in den meisten Fällen über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Die Erreger werden dabei in kleinsten Spuren von Stuhlresten oder Erbrochenem von Erkrankten an den Händen weitergetragen, unter anderem auch auf Türklinken und andere Gegenstände. Von der Hand gelangen die Viren leicht in den Mund.
Wegen der hohen Ansteckungsfähigkeit sind die Erkrankungen meist gehäuft in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern festzustellen. Die Wintermonate Oktober bis März sind der Hauptzeitraum für Noroviren.
Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge reichen schon zehn bis 100 Partikel für eine Ansteckung aus.
Wie man sich schützen kann
Um einer Ansteckung mit den gefährlichen Noroviren vorzubeugen, ist vor allem auf eine gewissenhafte Hygiene zu achten. Der beste Schutz vor Infektionen ist Händewaschen.
„Das gilt sowohl für Erkrankte, damit sie das Virus nicht verbreiten, als auch für alle anderen, damit sie sich nicht anstecken“, schreibt das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Stadt München. Die bayerische Landeshauptstadt wurde kürzlich von einer starken Erkrankungswelle durch Noroviren heimgesucht.
Jedes Handtuch sollte ausschließlich von einer Person benutzt werden. Zudem sollten Oberflächen im Haushalt regelmäßig gereinigt und dafür verwendete Reinigungstücher nach Möglichkeit nur einmal verwendet werden. Erkrankte sollten keine Lebensmittel für andere zubereiten.
Kranke sollten zu Hause bleiben
Infizierte sollten Menschenansammlungen meiden, zu Hause bleiben und die Krankheit auskurieren. Ganz wichtig ist zudem, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust bei Brechdurchfall auszugleichen. Medikamente zur Behandlung der Virusinfektion gibt es nicht. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien und sind gegen Noroviren völlig wirkungslos.
Einen Schutz vor Infektionen bietet auch Zitronensaft. Dieser wirkt gut gegen Noroviren, berichtete das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.