Neue Studie: Mit Yoga den Blutdruck senken
In Deutschland leiden etwa 20 bis 30 Millionen Bürger an Bluthochdruck (Hypertonie). Weltweit sind über eine Milliarde Menschen betroffen. Die Krankheit wird häufig mit Medikamenten behandelt. In einer Studie hat sich nun gezeigt, dass auch Yoga den Blutdruck senken kann.
Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Laut der Deutschen Hochdruckliga (DHL) leiden hierzulande etwa 20 bis 30 Millionen Menschen an Bluthochdruck. Unbehandelte Hypertonie ist Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit für viele Todesfälle durch Herzinfarkt oder Schlaganfall verantwortlich. Betroffenen wird zwar oft schnell zu Arzneimitteln geraten, doch um den Blutdruck zu senken muss man nicht unbedingt auf Medikamente zurückgreifen. Helfen kann hier unter anderem auch Yoga, wie sich in einer neuen Studie zeigte.
Blutdruck natürlich senken
Hypertonie wird durch einen systolischen Blutdruck von über 140 mmHg und einen diastolischen Blutdruck von mehr als 90 mmHg definiert. Mittlerweile mehren sich jedoch die Stimmen, die meinen, dass 120 statt 140 das neue Blutdruck-Ziel sein soll.
Als Risikofaktoren gelten neben Übergewicht beziehungsweise Adipositas auch zu wenig Bewegung, eine ungesunde, zu salzhaltige Ernährung, erhöhter Alkoholkonsum und Stress.
Um den Blutdruck zu senken, wird in der Regel geraten, sich regelmäßig zu bewegen, gesund und abwechslungsreich zu ernähren sowie Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und Übergewicht zu vermeiden. Auch Hausmittel gegen Bluthochdruck, wie Kneipp´sche Anwendungen, können zu einer Verbesserung der Blutdruckwerte beitragen. Und auch regelmäßiges Yoga, wie Forscher nun berichten.
Yoga bei Herzrhythmusstörungen
Erst vor wenigen Monaten berichteten Wissenschaftler von der European Society of Cardiology über eine Untersuchung, derzufolge Yoga die Lebensqualität von Menschen mit plötzlichen Herzrhythmusstörungen massiv verbessert.
Die indische philosophische Lehre mit ihren geistigen und körperlichen Übungen hat aber noch mehr positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Laut einer neuen Studie können Menschen mit Prä-Hypertonie ihren Blutdruck durch Yoga deutlich senken.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler um Dr. Ashutosh Angrish, Kardiologe am „Sir Gangaram Hospital“ in Delhi (Indien) wurden nun in Fachmagazinen wie „EurekAlert!“ veröffentlicht.
Dehnübungen, Atemkontrolle und Meditation
„Patienten mit Prä-Hypertonie (leicht erhöhter Blutdruck) entwickeln wahrscheinlich Bluthochdruck, es sei denn sie verbessern ihren Lebensstil“, so Dr. Ashutosh Angrish. „Sowohl Prä-Hypertonie als auch Bluthochdruck erhöhen das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz.“
Im Rahmen der Studie wurden die Auswirkungen von Hatha-Yoga auf 60 Probanden mit Prä-Hypertonie untersucht, die anderweitig gesund waren. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 54 Jahre.
Allen Patienten wurde ein gesünderer Lebensstil mit Aerobic, ausgewogener Ernährung und Rauchentwöhnung empfohlen, die eine Hälfte der Gruppe praktizierte parallel dazu drei Monate lang Yoga mit Dehnübungen, Atemkontrolle und Meditation.
Entstehung von Bluthochdruck verhindern
Die Forscher fanden heraus, dass sich der Blutdruck bei den Probanden, die kein Yoga ausübten, kaum veränderte. Bei der Yoga-Gruppe hingegen sank der Mittelwert der 24-stündigen Messung sowohl des diastolischen als auch des arteriellen Blutdrucks um 4.5 beziehungsweise 4.9 mmHg.
„Auch wenn die Verringerung des Blutdrucks nur gering ist, ist sie medizinisch von Bedeutung, denn schon eine Senkung von zwei mmHg beim diastolischen Blutdruck kann das Risiko von koronaren Herzerkrankungen um sechs Prozent und das eines Schlaganfalls und einer ischämischen Attacke um bis zu 15 Prozent reduzieren“, so Dr. Angrish.
Laut dem Wissenschaftler ist jedoch nicht geklärt, wie der Effekt der Minderung des Blutdrucks genau zustande kommt. Den Studienautoren zufolge sollten Menschen mit Prä-Hypertonie täglich eine Stunde Hatha-Yoga praktizieren. „Das kann die Entstehung von Bluthochdruck verhindern und führt zusätzlich zu einem allgemeinen Wohlbefinden“, sagte Dr. Angrish. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.