Neuer Test ermöglicht effektivere Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Forscher fanden heraus, dass die Tumor-DNA im Blut als ein prognostischer Marker für Bauchspeicheldrüsenkrebs dienen kann. Durch einen einfachen Bluttest könnten Ärzte in Zukunft feststellen, wie lange Betroffene wahrscheinlich noch zu leben haben. Außerdem könnten solche Tests den Medizinern helfen, eine optimale individuelle Behandlung zu gestalten.
Die Wissenschaftler der Sorbonne University und der Centre Universitaire des Saints-Pères in Frankreich stellten bei einer Untersuchung fest, dass ein Test vorhersagen kann, wie die genaue Lebenserwartung von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs ist. Die Mediziner veröffentlichten jetzt die Ergebnisse ihrer Studie.
Patienten mit Tumor-DNA im Blut leben erheblich kürzer
Eine einfache Blutprobe könnte die Überlebenschancen von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs vorhersagen. Mediziner stellten jetzt fest, dass die Prognose für Patienten wesentlich schlimmer ausfällt, wenn Tumor-DNA in ihrem Blut gefunden wird. Die Patienten lebten nach der Diagnose ohne Tumor-DNA im Blut noch zwischen 19 und 32 Monaten. Im Vergleich dazu lebten Menschen mit der DNA im Blut nur noch rund sechs Monate. Diese Erkenntnis ermöglicht eine bessere Vorhersage der Lebenserwartung und eine effektivere Behandlung.
Weniger als ein Prozent der Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs lebt noch zehn Jahre
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der tödlichsten Krankheiten weltweit. Der Grund dafür ist häufig, dass die Erkrankung zu spät für eine wirksame Behandlung diagnostiziert wird, sagen die Experten. Jedes Jahr werde die Erkrankung alleine in Großbritannien bei etwa 9.600 Menschen festgestellt. Mehr als 8.000 der Patienten versterben pro Jahr an der Krankheit. Weniger als ein Prozent der Menschen mit einer Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs leben noch für zehn Jahre oder länger.
Prominente Opfer von Bauchspeicheldrüsenkrebs
In den letzten Jahren waren auch einige prominente Menschen an der Krankheit verstorben. Zu diesen gehörten beispielsweise die Schauspieler Alan Rickman und Patrick Swayze. Aber auch der Apple-Gründer Steve Jobs litt an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Test könnte Menschen die letzten Monate ohne Nebenwirkungen ermöglichen
Der neue Test würde es den Ärzten ermöglichen, dass die betroffenen Patienten optimal behandelt werden können. Dadurch könnten diese gegebenenfalls ihre letzten Monate ohne die Nebenwirkungen von Medikamenten oder Bestrahlung erleben, erklären die Wissenschaftler.
Frühzeitige Erkennung von Tumor-DNA ermöglicht optimierte Behandlung
Die aktuelle Studie bestätigt die starke prognostische Relevanz der Anwesenheit von Tumor-DNA und deren Konzentration bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs, erläutert Dr. Jean-Baptiste Bachet von der Universität Sorbonne in Paris. Unsere Ergebnisse zeigen den Nutzen der zirkulierenden Biomarker in der Sub-Klassifizierung von Krebs und bei der Optimierung der Behandlung, fügt der Experte hinzu.
Weitere klinische Studien sind notwendig
“Wir müssen diese Ergebnisse in prospektiven klinischen Studien bestätigen, um den prädiktiven Wert dieses Biomarkers im Hinblick auf die dynamischen biologischen Veränderungen zu bewerten, welche während der Behandlung auftreten”, sagen die Autoren.
Symptome für Bauchspeicheldrüsenkrebs
Eine aktuelle Umfrage zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs ergab, dass eine von drei Personen die Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs verwechselt oder nicht richtig erkennt. Symptome für diese Form von Krebs können beispielsweise Gelbsucht, Oberbauchschmerzen, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Verdauungsstörungen, schlechte Stimmung oder Depressionen umfassen, erläutern die Mediziner. Aber auch neu auftretende Diabetes, eine unerklärliche Gewichtsabnahme und Schmerzen beim Essen können laut Aussage der Experten auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweisen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.