Studie zeigt: Schmerzmittel steigern das Risiko für Hörverlust
Wenn Frauen über einen längeren Zeitraum bestimmte Medikamente gegen Schmerzen einnehmen, erhöhen sie damit ihr Risiko für einen Hörverlust. Das zeigt eine neue Studie aus den USA. Es gibt jedoch noch mehr gesundheitliche Risiken durch Schmerzmittel.
Schmerzmittel mit gefährlichen Nebenwirkungen
Seit Jahren wird davor gewarnt, Arzneimittel gegen Schmerzen ohne ärztlichen Rat einzunehmen. Medikamente, wie etwa Paracetamol sind gefährlicher als gedacht. Bereits seit längerem ist bekannt, dass das Mittel bei zu hohen Dosen das Risiko für Magengeschwüre, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen kann. Es wird daher immer wieder darüber debattiert, ob es solche Arzneien nur noch auf Rezept geben sollte.
Regelmäßige Einnahme bestimmter Arzneien erhöhen Risiko für Hörverlust
Nun berichten Wissenschaftler aus den USA über eine weitere Gefahr durch Schmerztabletten. Laut einer Studie eines Forscherteams um Dr. Gary Curhan vom Brigham and Women’s Hospital in Boston, Massachusetts, kann die regelmäßige Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) zu einem Hörverlust führen.
Die Wissenschaftler haben für ihre Untersuchung Daten von rund 55.850 Amerikanerinnen ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „American Journal of Epidemology“ veröffentlicht.
Gemeinsam mit dem Arzt nach Alternativen suchen
Den Angaben zufolge nahmen die Patientinnen mindestens zweimal in der Woche über ein beziehungsweise sechs Jahre ein Schmerzmittel ein. Die Forscher konnten insgesamt rund fünf Prozent der Hörverluste mit Paracetamol und Ibuprofen in Verbindung bringen.
Das Risiko sei umso höher, je länger die Einnahme dauere. Für Acetylsalicylsäure (ASS) in normaler Dosierung fanden die Mediziner hingegen keinen solchen Zusammenhang.
Schon in früheren Untersuchungen hatte es Hinweise gegeben, dass Schmerzmittel bei ständigem Gebrauch zu einem Hörverlust führen können, und zwar auch bei Männern.
So sagte Dr. Curhan bereits 2012 in einer Mitteilung der Klinik: „Menschen, die meinen, solche Medikamente regelmäßig nehmen zu müssen, sollten sich Rat von Gesundheitsexperten holen und mit ihnen Gefahren und Nutzen besprechen sowie zusammen nach möglichen Alternativen suchen.“
Warum die längere Einnahme das Risiko für Hörverlust erhöht, ist nicht vollends geklärt.
Risikofaktoren erkennen und der Gefahr gegensteuern
Ein Hörverlust beziehungsweise ein schlechtes Gehör hat meist enorme Auswirkungen auf die Lebensqualität. Den Wissenschaftlern zufolge ist es daher besonders wichtig, mögliche Risikofaktoren, wie etwa die Einnahme von Schmerzmitteln, zu erkennen, um der Gefahr vor dem Entstehen entgegenzusteuern. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.