Kanada: In Vancouver sterben in nur einer Nacht neun Menschen durch Fentanyl
Fentanyl ist ein starkes Schmerzmittel, das unter anderem Krebs-Patienten erhalten. Das Medikament wird aber auch als Droge verwendet. Und das teilweise mit tödlichem Ausgang. Im kanadischen Vancouver starben in nur einer Nacht neun Menschen an dem Rauschmittel.
Ungewöhnliche Häufung von Drogentoten
In Kanada ist man derzeit besorgt über die ungewöhnliche Häufung von Drogentoten durch Fentanyl. In Vancouver starben in einer einzigen Nacht neun Menschen an einer Überdosis des gefährlichen Rauschmittels, das in der Medizin als Anästhesie- und Schmerzmittel verwendet wird. „Fentanyl wird bei starken und stärksten Schmerzen eingesetzt, beispielsweise in der Notfallmedizin, bei Durchbruchschmerzen oder bei Krebs-Patienten“, heißt es auf der Webseite des Arzneimittelverzeichnisses „Gelbe Liste Pharmindex“. Die Wirkung ist demnach „etwa 100 Mal so stark wie die von Morphin.“
Zunahme tödlicher Überdosierungen
Auch hierzulande kam es schon zu Todesfällen. So starb 2013 ein Mann aus Bremen offenbar wegen Fentanyl-Pflastern.
Wissenschaftler von der University of Michigan haben vor kurzem in der Fachzeitschrift „Pain“ über eine Studie berichtet, bei der sich zeigte, dass es eine stetige Zunahme tödlicher Überdosierungen bei Opioid-Schmerzmitteln gibt.
Eines dieser Mittel ist Fentanyl. Auch deutsche Experten haben den Missbrauch von Fentanylpflastern angeprangert. Manche Menschen nutzen die Arznei, um sich zu berauschen. In Kanada sind nun in nur einer Nacht neun Personen wegen Überdosen ums Leben gekommen.
Neun Drogentote in einer einzigen Nacht
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, sind in Vancouver in einer einzigen Nacht neun Menschen an einer Überdosis der Droge Fentanyl gestorben. Die Agentur beruft sich auf eine Mitteilung des Bürgermeisters Gregor Robertson.
„Das sind hoffnungslose Zeiten für Vancouver und es ist schwer, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, wenn wir noch nicht die Talsohle erreicht haben“, so Robertson bei einer Pressekonferenz mit Polizei- und anderen Behördenvertretern.
Rasant gestiegener Missbrauch von Fentanyl
Laut Polizeichef Adam Palmer erlagen seit Ende November in Vancouver insgesamt 160 Personen einer Überdosis Fentanyl. Im gesamten Jahr 2015 hatte es demnach 67 Todesopfer durch das synthetische Opioid gegeben.
Den Angaben zufolge kämpfen Kanada und das Nachbarland USA seit einigen Monaten gegen den rasant angestiegenen Missbrauch von Fentanyl. Das Mittel macht stark abhängig.
Popstar Prince starb nach Opioid-Einnahme
Bereits zwei Gramm pures Fentanyl – das entspricht etwa der Größe von vier Salzkörnchen – können für einen Erwachsenen tödlich sein.
Auch der US-amerikanische Sänger Prince kam im April nach der Einnahme von Fentanyl ums Leben. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
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