Mediziner untersuchen die Auswirkungen einer Pause bei der Nutzung von Facebook
Viele Menschen in der heutigen Zeit haben einen Facebook-Account. Dieser könnte negative Auswirkungen auf ihre allgemeine Zufriedenheit haben. Forscher fanden jetzt heraus, dass eine Pause bei der Nutzung von Facebook zu einem verbesserten Wohlbefinden und einer erhöhten Lebenszufriedenheit führt.
Die Wissenschaftler der University of Copenhagen stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass eine Unterbrechung der Facebook-Nutzung bei bestimmten Menschen das Wohlbefinden verbessert und die allgemeine Lebenszufriedenheit erhöhen kann. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Cyberpsychology, Behavior und Social Networking“.
Festgestellter Effekt besonders stark bei intensiven Nutzern
Die Experten untersuchten die Auswirkungen der Beendigung von Aktivitäten auf Facebook über den Zeitraum von einer Woche. Der festgestellte Effekt war besonders stark bei intensiven Facebook-Nutzern und Menschen, welche ihre sogenannten Facebook-Freunde beneiden und sich über Mitteilungen von anderen Menschen ärgerten.
Viele junge Menschen fühlen sich durch das Verlassen von Facebook glücklicher
Die Studie deutet darauf hin, dass Veränderungen des Verhaltens von intensiven Facebook-Nutzern zu positiven Ergebnissen führen kann. Macht das Verlassen von sozialen Medien also glücklicher? Viele junge Menschen, die Facebook oder ähnliche Medien verlassen haben, bekräftigen diese Aussage, sagen die Wissenschaftler.
Einige intensive Nutzer von Facebook können einfach keine Pause machen
Viele Menschen könnten allerdings Probleme mit der Änderung ihres Verhaltens haben. So hatten 13 Prozent der Teilnehmer, welche eigentlich eine Pause von sozialen Netzwerken einlegen wollten, später angegeben, dass sie auch weiterhin immer noch in sozialen Netzwerken aktiv waren. Für solche Menschen könnte ein komplettes Beenden der Nutzung von sozialen Medien notwendig sein, erläutern die Experten.
Studie untersucht knapp 1.100 Probanden
Die aktuelle Untersuchung betraf 1.095 Menschen. Von diesen waren 86 Prozent weiblich, sagen die Forscher. Die Probanden wurden zufällig auf zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe nutzte weiterhin Facebook. Die andere Gruppe beendete ihre Aktivität in dem sozialen Netzwerk für den Zeitraum von einer Woche. Die Teilnehmer waren durchschnittlich 34 Jahren alt, hatten etwa 350 Facebook-Freunde und verbrachten jeden Tag mehr als eine Stunde in dem sozialen Netzwerk.
Für einige Menschen sind die Auswirkungen einer Pause von Facebook besonders stark
Die Probanden mussten am Ende und am Anfang der Untersuchung einen Fragebogen ausfüllen. Dabei wurde klar, dass eine Pause von Facebook die Lebenszufriedenheit und die positiven Emotionen erhöht, erläutern die Autoren. Die festgestellten Auswirkungen waren bei schweren Nutzern, Passiv-Nutzern und neiderfüllten Menschen besonders stark. Für nur gelegentliche Nutzer gab es durch eine Pause keine positive Wirkung.
Wenn Sie Schwierigkeiten haben eine Pause zu machen, sollten Sie mit Facebook aufhören
Aufgrund von Gewohnheiten und Praktiken kann es durchaus schwierig sein, die Art und Weise der Verwendung von Facebook zu ändern, erklären die Mediziner. Wenn Nutzer solche Probleme haben, sollten sie daher erwägen, Facebook komplett zu beenden.
Ältere Untersuchungen ergaben unterschiedliche Ergebnisse
Frühere Studien hatten bereits gemischte Ergebnisse für eine Verbindung zwischen der Nutzung von Facebook und dem gefühlten Wohlbefinden festgestellt. Einige ergaben ähnliche Ergebnisse wie die aktuelle Untersuchung, andere fanden keinen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Facebook und dem Wohlbefinden. Die vorangegangenen Studien hatten außerdem ergeben: Eine aktive Verbindung mit seinen engen Freunden, im richtigen Leben oder auf Facebook, kann tatsächlich das Wohlbefinden steigern.
Weitere Untersuchungen zu dem Thema sind nötig
Zukünftige Studien sollten den Effekt des Einstellens der Facebook-Ativität für einen längeren Zeitraum untersuchen und auch andere soziale Netzwerke, wie beispielsweise Instagram, Snapchat und Twitter müssen in eine solche Untersuchung miteinbezogen werden, sagen die Autoren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.