Männer sollten nicht zu viel rotes Fleisch essen
Eine unpassende oder ungesunde Ernährung kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Forscher fanden jetzt heraus, dass bei Männern der Konsum von zu viel rotem Fleisch zu sogenannter Divertikulitis, Darmproblemen, Schmerzen und Übelkeit führt. Wenn Männer eher Huhn oder Fisch essen, treten solche Probleme seltener auf.
Die Wissenschaftler der weltweit anerkannten Harvard University stellten bei einer Untersuchung fest, dass Männer besser nicht zu viel rotes Fleisch essen sollten. Der Konsum von rotem Fleisch führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Divertikulitis. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnifsse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „BMJ Gut“.
Experten untersuchen die Daten von mehr als 46.000 Männern
Die Experten untersuchten für ihre Studie die Daten von mehr als 46.000 Männern. Dabei wurde klar, dass Konsumenten von rotem Fleisch mit einer um 58 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit an einer Divertikulitis erkranken. Bei diesem Zustand bildet sich in Ausstülpungen der Schleimhaut (sogenannten Divertikel) eine Entzündung.
Ernährung mit rotem Fleisch ist mit höherem Risiko für Divertikulitis assoziiert
Die Auswirkungen einer Ernährung mit viel rotem Fleisch auf die Entstehung der Divertikulitis waren bisher nicht ausreichend untersucht worden, erläutert der Autor Andrew Chan von der Harvard University. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass eine Ernährung mit rotem Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Divertikulitis assoziiert ist. Der Konsum von rotem Fleisch kann noch zu ganz anderen Problemen führen. Forscher fanden bei einer früheren Studie beispielsweise heraus, dass rotes Fleisch für vorzeitiges biologisches Altern verantwortlich ist.
Die genauen Ursachen für die Divertikulitis sind noch unklar
Divertikulitis führt alleine in den USA zu mehr als 200.000 Krankenhausaufenthalten pro Jahr. Die Tendenz ist steigend und die genauen Ursachen dafür sind unbekannt, sagen die Experten. Einige der Erkrankungen hängen beispielsweise mit Rauchen, Korpulenz und der Verwendung von bestimmten Schmerzmitteln zusammen, welche auch als nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente bezeichnet werden (NSAIDs), fügen die Mediziner hinzu.
Schwere Fälle von Divertikulitis erfordern einen chirurgischen Eingriff
Divertikulitis wird oft durch eine Faserarme-Ernährung behandelt. Schwere Fälle der Erkrankung können aber durchaus einen Krankenhausaufenthalt und Chirurgie erfordern. Nur so ist es möglich, dass bestimmte Komplikationen wie Perforationen der Darmwand behoben werden.
Während des Studienzeitraums entwickelten 764 Männer eine Divertikulitis
Die untersuchten Probanden waren Männer im Alter von 40 bis 75 Jahren, als sie im Zeitraum zwischen 1986 und 2012 der Studie beigetreten sind. Diese Männer wurden alle vier Jahre befragt, ob und wie oft sie im vergangenen Jahr rotes Fleisch, Geflügel und Fisch gegessen hatten. Während des Studienzeitraums entwickelten 764 der Männer eine Divertikulitis, erklären die Wissenschaftler.
Rotes Fleisch führt zu höheren Quoten von Divertikulitis
Auffällig war bei der Untersuchung, dass die am meisten rotes Fleisch essenden Männer auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit aufwiesen, dass sie Rauchen, regelmäßig sogenannte NSAIDs einnehmen und selten Nahrungsmitteln mit Fasern zu sich nahmen, erläutern die Mediziner. Auch unter Berücksichtigung dieser Faktoren, welche ebenfalls das Risiko von Divertikulitis beeinflussen, konnte rotes Fleisch jedoch mit höheren Quoten der Darmstörung assoziiert werden.
Unverarbeitetes Fleisch weist ein erhöhtes Risiko auf
Unverarbeitetes Fleisch wie beispielsweise Rindfleisch, Schweinefleisch und Lamm war mit einem größeren Risiko verbunden als verarbeitetes Fleisch wie Speck oder Wurst, sagen die Autoren. Normalerweise werden bei der Zubereitung von unverarbeitetem Fleisch höhere Kochtemperaturen verwendet, was möglicherweise die Zusammensetzung von Bakterien im Darm oder die entzündliche Aktivität beeinflusse, vermuten die Forscher. Trotzdem ist der genaue Grund für das erhöhte Risiko durch diese Nahrungsmittel noch unbekannt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.