Der Lebensstil von Frauen heutzutage führt zu vielen Krebserkrankungen
Krebs ist eine fürchterliche Erkrankung, die jährlich zum Tode von vielen Menschen auf der ganzen Welt führt. Forscher fanden jetzt heraus, dass die Krebsraten bei Frauen innerhalb der nächsten zwanzig Jahre sechs mal schneller zunehmen werden als bei Männern. Einer der Hauptgründe dafür sei die wachsende Fettleibigkeit.
Die Wissenschaftler von Cancer Research UK stellten bei einer Untersuchung fest, dass die Krebsraten bei Frauen in Zukunft wesentlich stärker zunehmen werden als bei Männern. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Studie.
Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Mundkrebs werden stark zunehmen
Es gibt mehrere Fettleibigkeit-bezogenen Krebsarten, welche nur Frauen betreffen können, und in der heutigen Zeit gibt es eine zunehmende Zahl von Menschen beider Geschlechter, welche stark übergewichtig sind, sagen die Mediziner. Am meisten ansteigen werden ihrer Aussage zufolge wahrscheinlich die Raten bei Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Mundkrebs.
Brustkrebsmedikament Palbociclib wird nicht vom NHS finanziert
Die Krebsraten werden etwa um 0,5 Prozent für Männer und 3 Prozent für Frauen bis zum Jahr 2035 ansteigen. Diese Zahlen wurden am selben Tag veröffentlicht, an dem das National Institute for Health and Care Excellence angekündigt hat, dass das Brustkrebsmedikament Palbociclib nicht routinemäßig vom NHS in England finanziert werden soll.
Viele Frauen sollten ihren Lebensstil ändern
Wohltätigkeitsorganisationen verurteilten diese Entscheidung und betonten, es müssten mehr Therapien entwickelt und unterstützt werden, um Frauen mit Brustkrebs beim Überleben zu helfen. Außerdem forderten sie Frauen dazu auf, ihren Lebensstil zu ändern. So könnten die Frauen das Risiko minimieren.
Forschung sollte ein besseres Überleben bei schwer zu behandelndem Krebs ermöglichen
Die neuen Zahlen zeigen die große Herausforderung, welcher wir uns sowohl in Großbritannien als auch weltweit stellen müssen, erläutern Experten von Cancer Research UK. “Wir müssen wirklich hart arbeiten, um die verheerenden Auswirkungen von Krebs auf viele Frauen und deren Familien zu verhindern”, betonen die Forscher. Gerade bei schwer zu behandelndem Krebs müsse die Forschung ermöglichen, dass viel mehr Patienten die Erkrankung überleben.
Neue Behandlungsmethoden könnten drei von vier Menschen das Leben retten
Die neuesten Zahlen zeigen, dass jedes Jahr weltweit mehr als acht Millionen Menschen an Krebs versterben. Krebs tötet mehr Menschen als Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen, erläutern die Experten. Mit mehr Investitionen in die Forschung wären in den nächsten 20 Jahren große Verbesserungen bei der Diagnose von Krebs möglich und es könnten neue Behandlungsmethoden entwickelt werden, welche bis 2034 drei von vier Krebspatienten das Leben retten könnten, erklären die Wissenschaftler.
Was sind weitere Risikofaktoren?
Rauchen ist ein weiterer Faktor hinter dem prognostizierten Wachstum der Krebsfälle bei Frauen. Bei Frauen ist Rauchen immer noch weitverbreitet. Auch mangelnde Bewegung und Alkoholkonsum führen zu der vorhergesagten Zunahme bei Krebserkrankungen, sagen die Wissenschaftler.
Raten von Gebärmutterkrebs und Eierstockkrebs könnten leicht reduziert werden
Es ist erschreckend, dass die Krebsrate bei Frauen so stark ansteigen wird, besonders weil so viele dieser Krebsfälle verhindert werden könnten, erläutern die Forscher. Zum Beispiel könnten etwa zwei von fünf Brustkrebserkrankungen im Vereinigten Königreich verhindert werden, wenn Frauen körperlich aktiver wären, auf ein gesundes Gewicht achten und keinen Alkohol trinken würden. Das wären etwa 20.000 Fälle pro Jahr weniger. Auch andere Krebsarten können durch einen gesünderen Lebensstil reduziert werden. Zu diesen gehören beispielsweise Gebärmutterkrebs und Eierstockkrebs. Frauen sollten außerdem regelmäßig an der Krebsvorsorge teilnehmen, raten Experten.
Medikamente müssen billiger werden
Es ist auch wichtig, dass Medikamente gegen Krebs zu einem niedrigen Preis angeboten werden. Palbociclib könnte in England bei etwa 5.000 Menschen (von jährlichen 45.000 Brustkrebsdiagnosen) zu Behandlung in Frage kommen, mutmaßen die Experten. Bisher verhindere aber der hohe Preis des Medikaments viele der Behandlungen. Dies sei die bislang deutlichste Veranschaulichung, dass das Arzneimittelbewertungs-System völlig unpassend für den Zweck der Beurteilung von Brustkrebs-Medikamenten ist.
Palbociclib ist effektiv aber noch zu teuer
Ein großer Teil der metastasierenden Brustkrebspatienten würde von der Verwendung von Palbociclib profitieren, erklären die Experten. Palbociclib sei einer der wichtigsten Fortschritte bei der Behandlung von Brustkrebs in den letzten 20 Jahren. Es wäre daher wichtig, dass diese Art der Behandlung möglichst vielen Patientinnen zugänglich gemacht wird. (as)
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