Pollenallergie und Heuschnupfen: Hasel und Erle blühen schon
In manchen Regionen Deutschlands hat der Pollenflug begonnen. Schuld an dem frühen Start ist das milde Wetter der letzten Wochen. Für Menschen mit Heuschnupfen beginnt damit die Leidenszeit. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern.
Milde Temperaturen sorgen für frühen Pollenflug
Im Januar waren die Temperaturen in manchen Regionen Deutschlands deutlich milder als sonst. Daher sind in manchen Bundesländern bereits jetzt Pollen in der Luft. Diese sorgen bei Allergikern für typische Heuschnupfen-Beschwerden wie triefende Nase, juckende Augen, Atemnot oder Husten. Gesundheitsexperten weisen auf Möglichkeiten hin, die dabei helfen, die Symptome in den Griff zu bekommen.
Pollenflug in Westdeutschland
Hasel und Erle sind auch in diesem Jahr wieder die Vorboten der Pollensaison. Diese Pollen fliegen vom Rheinland über Westfalen bis ins Saarland sowie in Teilen Hessens und Baden-Württembergs schon seit Tagen, wie der „Pollenflug-Gefahrenindex“ des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt.
Dass die Saison bereits im Winter startet, ist mittlerweile gar nicht mehr so ungewöhnlich, denn schon seit Jahren zeigt sich, dass die Pollen immer früher fliegen.
„Was die Klimaerwärmung betrifft, hat sich die Blühzeit der Frühblüher nach vorne verschoben – vor allem bei der Hasel”, erklärte Christina Endler, Meteorologin und Expertin für Pollenflug vom DWD, in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa.
Pollensaison hat sich verlängert
Laut der Expertin sei der erste Monat des Monats ein „unterdurchschnittlich kalter Januar” gewesen, also nicht so kalt wie der Januar üblicherweise. Allerdings könne sie derzeit noch keine genauen Schlüsse daraus ziehen, wie die Pollensaison 2017 verlaufen werde.
Die Pollensaison habe sich auf lange Sicht betrachtet durch die Klimaerwärmung in den vergangenen Jahren verlängert. „Dass Hasel- und Erlepollen in geringen Mengen bereits in der Luft liegen, ist allerdings nicht unüblich”, so Endler.
Anzeichen einer Allergie nicht mit Grippe verwechseln
Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID), die mit dem DWD die bundesweite Pollenflugvorhersage im „Pollenflug-Gefahrenindex“ erstellt, weist darauf hin, dass gegebenenfalls ärztlicher Rat helfen könne, damit die Anzeichen einer Pollenallergie richtig gedeutet und nicht mit einer Grippe verwechselt werden.
Wenn die Beschwerden nicht allzu heftig ausfallen, können Hausmittel bei Heuschnupfen, wie etwa eine Kochsalzlösung, hilfreich sein. Bei stärkeren Symptomen wird von Experten mitunter zu Medikamente geraten.
Karl-Christian Bergmann, Allergologe an der Berliner Charité und Vorsitzender der PID, erläuterte laut dpa: „Antihistaminika können Menschen, die unter Heuschnupfen leiden, weiterhelfen. Sie verhindern die Ausbreitung von Histamin im Körper.“ Dem Mediziner zufolge lasse der Botenstoff die Nasenschleimhaut anschwellen und bewirke, dass sie vermehrt Sekret absondere.
Pollenflucht im Urlaub
„Patienten mit einer Pollenallergie wissen meist spätestens im zweiten Jahr der Beschwerden, wann am Wohnort die Zeit gekommen ist, in der ihr Pollenschnupfen den Aufenthalt im Freien zur Qual macht“, schreibt die PID auf ihrer Webseite.
„Es ist ein natürlicher Wunsch, in der betreffenden Pollenzeit im Urlaub an einen Ort zu fahren, der möglichst pollenfrei ist“, heißt es dort weiter.
Doch wirklich pollenfrei sind nur wenige Regionen: Auf hoher See das ganze Jahr über, im Hochgebirge wie etwa in den Alpen gibt es ab Ende Juli pollenfreie Zeiten.
„Der Urlaub an der Nord- oder Ostseeküste kann für Betroffene auch eine Erholung sein, jedoch sollte man immer die Windrichtung im Auge behalten. Bei Landwind kann die Beschwerdefreiheit ein schnelles Ende nehmen”, so Bergmann.
Wie die PID schreibt, gibt es zwar im fernen Ausland wegen anderer Botanik und Blütezeit manchmal Beschwerdefreiheit, doch bei längeren Aufenthalten ist „eine Sensibilisierung gegen neue Pollenarten nicht ausgeschlossen, weshalb bei einem erneuten Besuch ein oder zwei Jahre später auch dort Pollenbeschwerden eintreten können“. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.