Verzicht auf Alkohol, Smartphone und Co: Fasten bei den Deutschen immer beliebter
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass der Verzicht auf Alkohol und Süßes beim Fasten erneut ganz oben steht. Vor allem jüngere Bundesbürger schalten auch öfter Smartphone und Computer aus. Die Zahl der Deutschen, die fasten, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.
Bundesbürger wollen vor allem auf Alkohol und Süßes verzichten
Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige christliche Fastenzeit, die auch viele nicht religiöse Menschen für das gezielte Weglassen von bestimmten Genussmitteln und Konsumgütern nutzen. Der Verzicht auf Alkohol und Süßes steht bei den selbst gesteckten Zielen oft ganz oben. Das zeigt auch eine aktuelle und repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Demnach wollen 68 Prozent der Befragten auf Alkohol und 59 Prozent auf Süßigkeiten verzichten.
Immer mehr Deutsche fasten
Es ist generell zu begrüßen, wenn sich Menschen Zeit für gesundes Fasten und Entgiften nehmen. Fasten reinigt den Bauch und die Seele und trägt dazu bei, sein Konsumverhalten zu hinterfragen.
Wie die DAK-Gesundheit in einer Mitteilung berichtet, fasten immer mehr Menschen in Deutschland. Der Umfrage zufolge stieg die Zahl der Fasten-Fans seit 2012 um 15 Prozent auf jetzt 59 Prozent.
Neben Klassikern wie dem Verzicht auf Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch rückt auch die private Internetnutzung immer mehr in den Fokus: Fast jeder Vierte (23 Prozent) will in der Fastensaison ganz oder teilweise darauf verzichten. Vor allem bei den 18- bis 19-Jährigen ist das Online-Fasten beliebt (26 Prozent).
Digitale Ruhephasen
Der DAK-Studie zufolge haben 59 Prozent der Deutschen mindestens einmal für mehrere Wochen gefastet. Das sind 15 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Insbesondere Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahre stehen dem Fasten offen gegenüber.
So sagen 66 Prozent von ihnen, dass sie schon mal gefastet haben. Sie verzichten dann am ehesten auf Alkohol, Süßigkeiten sowie Fernsehen oder das Rauchen.
Jüngere Menschen hingegen verzichten besonders häufig auf Internet und Computer (26 Prozent). „Interessanterweise hat sich hier der Generationenunterschied des vergangenen Jahres umgekehrt“, erläuterte DAK-Experte Ralf Kremer.
„Da gab vor allem die Generation 45plus an, auch einmal abschalten zu wollen. Zunehmend erkennen aber jüngere Menschen, dass der Körper digitale Ruhephasen benötigt, um gesund und fit zu bleiben.“
Freunde sind wichtiger als die Zeit mit dem Smartphone
Wie die Krankenkasse berichtet, wollen rund zwei Drittel der Befragten mit dem Online-Verzicht Stress reduzieren (68 Prozent) – ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Neben dem Stressabbau ist das Bedürfnis, die frei gewordene Zeit lieber mit Freunden und Verwandten zu verbringen, ein weiterer wichtiger Grund fürs Online-Fasten.
Das geben 64 Prozent bei der aktuellen Befragung an – 21 Prozent mehr als 2016. Frauen und Männer nehmen sich demnach gleich oft eine mediale Auszeit vor (jeweils 23 Prozent).
Jeder Dritte will auf Fleisch verzichten
Der Verzicht auf Alkohol steht mit 68 Prozent auf Platz eins. Süßigkeiten liegen auf Platz zwei – allerdings mit deutlich weniger Zustimmung als noch im Vorjahr (2017: 59 Prozent, 2016: 66 Prozent).
Mehr als jeder dritte Befragte will auf Fleisch verzichten (39 Prozent). Danach folgen Fernsehen und Rauchen mit jeweils 34 Prozent.
In der Befragung zeigten sich teilweise auch deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So möchten in den nächsten Wochen wesentlich mehr Frauen als Männer auf Süßes verzichten (62 zu 56 Prozent).
Beim Fleisch ist ebenfalls ein Geschlechterunterschied zu erkennen (46 zu 30 Prozent). Männer wollen hingegen häufiger Alkohol links liegen lassen (70 zu 66 Prozent).
Ostdeutsche sind Fasten-Muffel
Vor allem im Süden Deutschlands haben sich in diesem Jahr viele Menschen vorgenommen, zu fasten. Laut der Krankenkasse ist Bayern mit 66 Prozent die Fasten-Hochburg. Baden-Württemberg liegt mit 61 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt.
Fasten-Muffel sind am ehesten die Menschen in Ostdeutschland. Dort geben nur 54 Prozent der Menschen an, dass sie schon mal gefastet haben. (ad)
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