Gehörverlust ist ein immer weiter zunehmendes Problem
Viele ältere Menschen kennen das Problem: Das Gehör wird leider im Alter immer schlechter. Der Gehörverlust ist weitverbreitet und wird auch in Zukunft immer mehr Personen betreffen. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass Millionen Menschen ihr Gehör bis zum Jahr 2060 komplett verlieren werden.
Die Wissenschaftler von Johns Hopkins Medicine in Baltimore stellten bei einer Untersuchung fest, dass bis zum Jahr 2060 etwa 23 Prozent der amerikanischen Erwachsenen ihr Gehör verlieren werden. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „JAMA Otolaryngology-Head & Neck Surgery“.
Im Jahr 2060 werden 23 Prozent der Amerikaner einen Hörverlust erlitten haben
Bei der aktuellen Untersuchung wurde klar, dass bis zum Jahr 2020 ungefähr 44 Millionen amerikanische Erwachsene (15 Prozent der Erwachsenen) einen Hörverlust erleiden werden. Dieser Wert wird sich bis zum Jahr 2060 sogar auf 73,5 Millionen (23 Prozent der Erwachsenen) erhöhen.
Am stärksten betroffen werden Menschen über 70 Jahre sein
Die festgestellte Zunahme wird am größten bei den älteren Erwachsenen sein. Im Jahr 2020 werden 55 Prozent aller Erwachsenen mit einem Hörverlust 70 Jahre oder älter sein, sagen die Experten. Im Jahr 2060 wird sich diese Rate sogar auf 67 Prozent erhöht haben.
Erschwingliche Interventionen bei Hörverlust werden dringend benötigt
In den kommenden Jahrzehnten wird es einen erhöhten Bedarf an erschwinglichen Interventionen und Dienstleistungen beim Hörverlust geben, erläutert die Autorin Adele Goman vom John Hopkins Center on Aging and Health. Das Forscherteam prognostizierte die Raten des künftigen Hörverlusts mit der Hilfe der Daten vom US National Health and Nutrition Examination Survey. Hörverlust ist generell ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit, dass in Zukunft viele Erwachsene beeinflussen wird. Um dieses Problem zu lösen, werden neuartige und kostengünstige Ansätze für die Behandlung des Hörens durch die Gesundheitsversorgung erforderlich sein, sagen die Autoren.
Professionelle Hörgeräte sind immer noch sehr teuer
Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass es ein beispielloses Wachstum bei diesem chronischen Gesundheitszustand gibt. Um eine angemessene Behandlung der Auswirkungen von Hörbehinderungen bei Betroffenen zu erreichen, müssen dringend Anstrengungen unternommen werden, um den öffentlichen und privaten Versicherungsschutz zu gewährleisten. Professionelle Hörgeräte sind äußerst kostspielig, erläutern die Experten.
Hörverlust vermindert die individuelle Lebensqualität von Betroffenen
Abgesehen von den hohen Kosten, wirkt sich der Hörverlust auf die individuelle Lebensqualität und die allgemeine Fähigkeit zur Kommunikation aus. Auch die Arbeit von Betroffenen und soziale und familiäre Aktivitäten leiden stark unter einem auftretenden Hörverlust, sagen die Mediziner.
Im Alter müssen wir nicht zwangsläufig unser Gehör verlieren
Hörverlust wurde außerdem mit einer Abnahme der geistigen Fähigkeiten verbunden. Dieser Effekt zeigt die Notwendigkeit der Behandlung von Problemen beim Hören innerhalb der Bevölkerung. Und diese Bedeutung wird in Zukunft weiter zunehmen. Wenn Menschen älter werden, müssen sie nicht zwangsläufig auch das Gehör verlieren, erklären die Wissenschaftler. Die häufigste Ursache für einen Hörverlust ist eine längere Exposition gegenüber sehr lauten Geräuschen. Dazu gehören beispielsweise zu laute Musik und starker Lärm am Arbeitsplatz.
Schützen Sie Ihr Gehör ausreichend
Generell muss das Gehör gut geschützt werden. Menschen sollten beispielsweise darauf achten, dass sie die Lautstärke des Klangs von Kopfhörern begrenzen. Arbeiter müssen sich dringend ausreichend vor den industriellen Geräuschen am Arbeitsplatz schützen.
Ein Hörverlust tritt schleichend auf
Hörverlust ist ein langsamer und heimtückischer Prozess. Veränderungen können im Laufe von vielen Jahren auftreten, meist sind diese Veränderungen später nicht mehr reversibel, erläutern die Experten.
Welche Auswirkungen hat der Hörverlusts bei älteren Erwachsenen?
Unter älteren Erwachsenen, welche unter einem auftretenden Hörverlust leiden, gibt es eine höhere Inzidenz von Depressionen, Ängsten, eine höhere Rate von Krankenhausaufenthalten und auch höhere Raten von Stürzen, sagen die Autoren. Dies ist ein Beweis für eine mögliche Assoziation zwischen einem Hörverlust und dem geistigem Niedergang.
Im Alter sollten Menschen regelmäßig ihr Gehör überprüfen lassen
Wenn Sie 55 bis 60 Jahre alt sind, sollten Sie am besten regelmäßig Ihr Gehör überprüfen lassen. So können Sie eventuell einen kompletten Hörverlust vermeiden. Menschen sollten im Alter einen Hörverlust nicht für selbstverständlich halten, sagen die Autoren. Es gibt Möglichkeiten den auftretenden Hörverlust zu reduzieren und durch eine frühzeitige Behandlung einen kompletten Hörverlust zu verhindern, erklären die Wissenschaftler. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.